Discounted Cash-Flow-Verfahren: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2024, 07:02 Uhr
Das Discounted Cash-Flow Verfahren (DCF-Verfahren) ermitteln den Unternehmenswert durch Diskontierung künftiger Cash-Flows. Der Diskontierungszinssatz erfolgt durch eine kapitalmarktorientierte Zinsermittlung (meist CAPM = Capital Asset Pricing Model). Sie ist die von der Wissenschaft bevorzugte Methode. Sie kommen auch in der Praxis am häufigsten vor.[1]
Es zählt mit dem Ertragswertverfahren zu den Diskontierungsverfahren.
Inhaltsverzeichnis
Theoretisches Konzept
Die DCF-Verfahren basieren grundsätzlich auf der Kapitalwertmethode. Theoretische Grundlage für die DCF-Verfahren bildet das Modell zur Kapitalstruktur von Modigliani / Miller.[2]
Die einzelnen Varianten der DCF-Verfahren unterscheiden sich grundsätzlich nur in der Art und Weise, wie der Steuervorteil der Fremdfinanzierung (Tax Shield) im Bewertungskalkül berücksichtigt wird.[3]
Methodenübersicht
siehe auch-> Bewertungsverfahren
1. Bruttoverfahren
2. Nettoverfahren
Bei den Nettoverfahren (Ertragswertverfahren, FTE-Verfahren) wird direkt der Marktwert des Eigenkapitals ermittelt. Im Zähler findet sich der Zufluss zu den Eigenkapitalgebern, im Nenner der Zinssatz des verschuldeten Eigenkapitals.
Bei den Bruttoverfahren (WACC-Verfahren, APV-Verfahren und TCF-Verfahren) wird der Marktwert des Gesamtkapitals ermittelt. Im Zähler finden sich die Cash-Flows die für alle Kapitalgeber zur Verfügung stehen (FCF, TCF), im Nenner je nach Methode der Zinssatz des undverschuldeten Eigenkapital bzw. der WACC.
Die einzelnen DCF-Verfahren können grundsätzlich durch analytische Umformungen alle ineinander überführt werden. In der Literatur wird oftmals darauf hingewiesen, dass die Varianten der DCF-Verfahren bei gleichen Annahmen zu einem gleichen Ergebnis führen (Konsistenz der Bewertungsergebnisse). Die verschiedenen Varianten haben jedoch für ihre eigenständige Anwendbarkeit unterschiedliche Anforderungen an die Finanzierungspolitik und die Finanzierungspolitik hat grundsätzlich einen Einfluss auf den Unternehmenswert. [4]
Synonyme Bezeichnungen der Verfahren
Bezeichnung in KFS/BW 1 | Synonym | mein Vorschlag |
---|---|---|
APV-Verfahren | APV-Verfahren | APV-Verfahren |
WACC-Verfahren | Free-Cash-Flow-Verfahren Bruttoverfahren Entity-Approach DCF-Methode mittels Entity-Ansatzes |
WACC-Verfahren |
TCF-Verfahren Bruttoverfahren auf Basis von TCF |
TCF-Verfahren | |
Equity-Ansatz | FTE-Verfahren Nettoverfahren Equity-Approach DCF-Methode mittels Equity-Ansatzes |
FTE-Verfahren |
Übersicht über die Variablen
WACC-Verfahren | FTE-Verfahren | APV-Verfahren | ||
---|---|---|---|---|
Finanzieller Überschuss | FCF | FTE | FCF | Steuervorteil der Fremdfinanzierung |
Diskontierunszinssatz | WACC | EK-Zins (verschuldet) | EK-Zins (unverschuldet) | FK-Zinsen |
Bewertungsergebnis | Marktwert Gesamtkapital | Marktwert Eigenkapital | Marktwert GK (reine Eigenfinanzierung) | Barwert der Steuervorteile |
Literatur
Fachgutachten
- Rz. 34 ff KFS/BW 1 (2014)
- Rz. 124 ff IDW S1 (2008)
Fachliteratur
- Aschauer / Purtscher (2011), 120
- Bachl (2018), 16 f
- Drukarczyk / Schüler (2016), 78ff,
- Ihlau ua (2013), 51ff, 109f
- Mandl / Rabel (1997), 37ff, 285ff
- WP-Handbuch II (2014), Rz. A 175ff
-->siehe auch Liste der verwendeten Literatur
Unterlage(n)
- Hager: "Bewertungsmethoden – Eine Übersicht", Datei:Methoden-übersicht.pdf, Stand Okt. 2024;
Weblinks
- Discounted Cash-Flow bei Wikipedia, abgefragt: 15.1.2017