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− | Das Bewertungsergebnis soll nicht nur als Punktwert angegeben werden, sinnvoller ist es, eine aussagekräftige Bandbreite anzugeben, in der sich der Unternehmenswert bewegt.<ref>Hager (2017a), S. 112</ref> | + | Das Bewertungsergebnis soll nicht nur als Punktwert angegeben werden, sinnvoller ist es, eine aussagekräftige Bandbreite anzugeben, in der sich der Unternehmenswert bewegt.<ref>Hager (2017a), S. 112.</ref> |
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− | Es existiert eine Bandbreite angemessener Bewertung (Bewertungsspielraum). Aus dem großen Spielraum vertretbarer Annahmen muss | + | Es existiert eine Bandbreite angemessener Bewertung (Bewertungsspielraum). Aus dem großen Spielraum vertretbarer Annahmen muss ein Wert festgesetzt werden, der angesichts der Unsicherheiten als plausibel scheint.<ref>Vgl. Hager (2017a), S. 112.</ref> |
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+ | Bei Abweichen einer Schätzung des Finanzamtes gegenüber dem im vorgelegten [[Gutachten]] ausgewiesenen Unternehmenswert spricht es für die [[Schätzung]], wenn sie innerhalb der im Gutachten ausgewiesenen Bandbreite liegt.<ref>Vgl. VwGH 24.10.2013, 2012/15/0028.</ref> Eine zu große Bandbreite erleichtert daher Gegenargumente.<ref>Vgl. Hager (2017a), S. 112.</ref> | ||
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+ | [[einwertige Planung|Einwertige Erträge]] sind nicht realitätsgeerecht und entziehen das Ergebnis einer Überprüfung. "Nur ein Wahrsager kann einem Wahrsager widersprechen."<ref>Moxter (1990), S. 117.</ref> | ||
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+ | Zukunftserträge sind unsicher. Diese Unsicherheit wird durch die [[mehrwertige Planung|mehrwertigen Erträge]] offengelegt. Zukünftige Entwicklungen sind mehrwertig. Für die Wertermittlung sind alle Chancen und Risiken zu berücksichtigen ('''Risiken-Chancen-Prinzip'''). | ||
Mögliche Variable für eine wahrscheinliche Bandbreite: | Mögliche Variable für eine wahrscheinliche Bandbreite: | ||
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− | Um die Rechtsanwendung zu ermöglichen soll ein Unternehmenswert angegeben werden, der die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat. Die Bandbreite soll aber im Gutachten ersichtlich bleiben, damit der | + | Um die Rechtsanwendung zu ermöglichen soll ein Unternehmenswert angegeben werden, der die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat. Die Bandbreite soll aber im Gutachten ersichtlich bleiben, damit der [[Gutachtensadressat]] die [[Risiko|Risiken]] erkennen kann. |
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− | * Hager: ''Was ist bei Prüfung eines Unternehmensbewertungsgutachtens zu beachten – eine kurze Einführung'', [[Datei:Prüfung-Gutachten.pdf]], Basisseminar BFA, Stand | + | * Hager: ''Was ist bei Prüfung eines Unternehmensbewertungsgutachtens zu beachten – eine kurze Einführung'', [[Datei:Prüfung-Gutachten.pdf]], Basisseminar BFA, Stand Nov. 2017; |
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Aktuelle Version vom 12. Oktober 2024, 05:08 Uhr
Die Bandbreite bezeichnet jenen Bereich in dem sich der Unternehmenswert bei einer mehrwertigen Planung voraussichtlich bewegen wird.
siehe auch-> Punktwert
Inhaltsverzeichnis
Vorgaben
Betriebswirtschaft
Ein Unternehmenswert lässt sich nicht "punktgenau" festlegen. Eine "mathematisch genaue" Ermittlung auf einen Stichtag gibt es nicht.[1] Das Bewertungsergebnis soll nicht nur als Punktwert angegeben werden, sinnvoller ist es, eine aussagekräftige Bandbreite anzugeben, in der sich der Unternehmenswert bewegt.[2]
Recht
Es existiert eine Bandbreite angemessener Bewertung (Bewertungsspielraum). Aus dem großen Spielraum vertretbarer Annahmen muss ein Wert festgesetzt werden, der angesichts der Unsicherheiten als plausibel scheint.[3]
Bei Abweichen einer Schätzung des Finanzamtes gegenüber dem im vorgelegten Gutachten ausgewiesenen Unternehmenswert spricht es für die Schätzung, wenn sie innerhalb der im Gutachten ausgewiesenen Bandbreite liegt.[4] Eine zu große Bandbreite erleichtert daher Gegenargumente.[5]
Planung
- Bei der einwertigen Planung wird für jede Variable ein einziger Wert ermittelt. Dieser basiert zumeist auf dem Modalwert.
- Bei mehrwertigen Planungen wird eine oder mehrere Variablen in unterschiedlichen, plausiblen Ausprägungen durchgeplant.
Es ist unmöglich, alle wechselhaften Variablen durchzuplanen und ihre Interdependenzen darzustellen. Ziel der Planung ist die möglichen Ausprägungen wichtiger Variablen zu ermitteln und ihre Auswirkung auf den Unternehmenswert darzustellen.
Einwertige Erträge sind nicht realitätsgeerecht und entziehen das Ergebnis einer Überprüfung. "Nur ein Wahrsager kann einem Wahrsager widersprechen."[6]
Zukunftserträge sind unsicher. Diese Unsicherheit wird durch die mehrwertigen Erträge offengelegt. Zukünftige Entwicklungen sind mehrwertig. Für die Wertermittlung sind alle Chancen und Risiken zu berücksichtigen (Risiken-Chancen-Prinzip).
Mögliche Variable für eine wahrscheinliche Bandbreite:
- Erträge/Cashflows der Detailplanungsphase,
- Wachstum der Fortführungsphase und der
- Diskontierungszinssatz.
Möglichkeiten der Umsetzung
Bandbreiten lassen sich durch die unsicherheit aufdeckende Verfahren offenlegen.
- (+) Die Bandbreiten werden in allen Interdependenzen sichtbar.
- (-) Zeitaufwendig
- Sofern keine konkrete Gefährdung bekannt, mE hinreichend für die Offenlegung
- Eine mehrwertige Planung lässt sich sofort mit einer Monte-Carlo-Simulation umsetzen und dadurch die Bandbriete aufzeigen.
Verdichtung der Bandbreite
Generelle Forderungen wie z.B. die Mittelwertbildung in der Funktionsverlagerungsverordnung sind in der Literatur umstritten. Wie der Gutachter sich auch festlegt, seine Vorgehensweise muss schlüssig und nachvollziehbar sein.
Darstellung im Gutachten
In KFS/BW 1, Rz. 155 bzw. IDW S 1, Rz. 177 wird ein Bewertungsergebnis im Gutachten gefordert (dabei gibt es aber keinen Hinweis auf den Ausweis als Bandbreite oder Punktwert). Um die Rechtsanwendung zu ermöglichen soll ein Unternehmenswert angegeben werden, der die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat. Die Bandbreite soll aber im Gutachten ersichtlich bleiben, damit der Gutachtensadressat die Risiken erkennen kann.
Literatur
Fachliteratur
- Hager (2017a);
Unterlage(n)
- Hager: Unsicherheit in der Unternehmensbewertung, Datei:Unsicher.pdf, Basisseminar FAÖ, Stand Okt. 2024;
- Hager: Was ist bei Prüfung eines Unternehmensbewertungsgutachtens zu beachten – eine kurze Einführung, Datei:Prüfung-Gutachten.pdf, Basisseminar BFA, Stand Nov. 2017;
siehe auch -> Liste der verwendeten Literatur