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Version vom 30. September 2015, 05:33 Uhr
Bewertungsverfahren als Verweisseite
in Arbeit
Unter einer Bewertungsmethode versteht man ein Verfahren zur (Unternehmens)wertermittlung.
Inhaltsverzeichnis
Methodenübersicht
In der Unternehmensbewertung herrscht eine breite Methodenvielfalt. Dabei können unterschieden werden:
- Gesamtbewertungsverfahren
- Einzelbewertungsverfahren und
- Mischverfahren und
- sonstige Verfahren
Mit der Verbreitung der Methoden in der Praxis befassen sich folgende Aufsätze: Nadvornik u.a.: Bestandsaufnahmen der aktuellen Unternehmensbewertungslandschaft in Österreich, RWZ 2012/5; Henselmann / Barth: „Übliche Bewertungsmethoden“ – Eine empirische Erhebung für Deutschland“, BP 2009, 9; Fischer-Winkelmann / Busch: „Die praktische Anwendung der verschiedenen Unternehmensbewertungsverfahren“, FB 2009, 635 u., 715;
Die Judikatur geht vom Begriff der wissenschaftlich oder betriebswirtschaftlich anerkannten Methoden aus (so zB VwGH 23.3.2000, 97/15/0112).
Nicht zutreffend ist die Aussage, dass infolge des Methodenpluralismus der Unternehmenswert als Mittelwert mehrerer Methoden ermittelt werden muss. (so zB: Barthel: "Unternehmenswert: Gewichtung, infolge Methodenpluralismus", DB 2011, S. 719).
Das neue Fachgutachten KFS BW 1 (2014) stellt in Rz. 117 klar, dass verschiedene Methoden zumselben Ergebnis führen müssen (Konsistenz der Bewertungsergebnisse).
Gesamtbewertungsverfahren
Beim Gesamtbewertungsverfahren wird das Unternehmen wird als Gesamtheit betrachtet und nicht als die Summe der einzelnen Wirtschaftsgüter. Der Unternehmenswert wird aus der künftigen Ertragskraft abgeleitet.[1] Es wird unterschieden zwischen
- Ertragswertverfahren
- Discounted Cash-Flow-Verfahren und
- Vergleichs(=Multiplikator)verfahren)
Die beiden ersten Verfahren werden im neuen Fachgutachten KFS/BW 1 (2014) unter dem Begriff Diskontierungsverfahren zusammengefasst und beruhen auf künftigen Erträgen/Zuflüssen, das letztere auf einem Vergleich aktueller Zahlen mit dem Wert von Vergleichsunternehmen.
Ertragswertverfahren
siehe auch-> Ertragswertverfahren Verweis Ertragswertmethode siehe Ertragswertverfahren
Beim Ertragswertverfahren wird der Unternehmenswert aus künftigen zu erwartenden Erträgen abgeleitet. Der Diskontierungszinssatz entspricht dem Zins des verschuldeten Unternehmens. Der ermittelte Wert stellt den Nettounternehmenswert (Wert des Eigenkapitals, Equity-Value) dar. Das Ertragswertverfahren stellt eine betriebswirtschaftlich anerkannte Methode dar. Sie wird häufig angewandt, da leicht verständlich und (vermeindlich) ein geringerer Datenbedarf besteht.
Basis Erträge:
- Netto Cash-Flow beim Eigner
- Netto-Ausschüttung des Unternehmens
- Einzahlungsüberschüsse des UnternehmensUntern.
- Netto-Einnahmen des Unternehmens
- Periodenerfolg des Unternehmens
Bei der subjektiven Unternehmensbewertung stellt der Netto Cash-Flow beim Eigner, beim objektivierten Unternehmenswert die Netto-Ausschüttung des Unternehmens die theoretisch richtige Basis der Wertermittlung dar.
Discounted Cash-Flow-Verfahren
siehe auch-> Discounted Cash-Flow-Verfahren, Discounted Cash-Flow-Methode Weiterleitung auf Discounted Cash-Flow-Verfahren, Discounted-Cash-Flow-Methode Weiterleitung auf Discounted Cash-Flow-Verfahren, Discounted-Cash-Flow-Methode Weiterleitung auf Discounted Cash-Flow-Verfahren,
Discounted Cash-Flow Verfahren ermitteln den Unternehmenswert durch Diskontierung künftiger Cash-Flows. Der Diskontierungszinssatz erfolgt durch eine kapitalmarktorientierte Zinsermittlung (meist CAPM = Capital Asset Pricing Model). Sie ist die von der Wissenschaft bevorzugte Methode.
Methodenübersicht
Synonyme Bezeichnungen der Verfahren:
Bezeichnung in KFS/BW 1 | Synonym | mein Vorschlag |
---|---|---|
APV-Verfahren | APV-Verfahren | APV-Verfahren |
WACC-Verfahren | Free-Cash-Flow-Verfahren Bruttoverfahren Entity-Approach DCF-Methode mittels Entity-Ansatzes |
WACC-Verfahren |
TCF-Verfahren Bruttoverfahren auf Basis von TCF |
TCF-Verfahren | |
Equity-Ansatz | FTE-Verfahren Nettoverfahren Equity-Approach DCF-Methode mittels Equity-Ansatzes |
FTE-Verfahren |
Übersicht über die Variablen
WACC-Verfahren | FTE-Verfahren | APV-Verfahren | ||
---|---|---|---|---|
Bewertungsrelevante Größe | FCF | FTE | FCF | Tax Shield |
Kapitalkostensatz | WACC | EK-Zins (verschuldet) | EK-Zins (unverschuldet) | FK-Zinsen |
Bewertungsergebnis | Marktwert Gesamtkapital | Marktwert Eigenkapital | Marktwert GK (reine Eigenfinanzierung) | Marktwert Steuervorteil aus Fremdfinanzierung |
WACC-Verfahren
siehe auch-> WACC-Verfahren
Synonyme:Free-Cash-Flow-Verfahren, Bruttoverfahren, Entity-Approach, DCF-Methode mittels Entity-Ansatzes
Beim WACC-Verfahren wird der jährliche Free-Cash-Flow mit den WACC diskontiert. Die Summe der Barwerte ergibt den Marktwert des Gesamtkapitals, von dem der Marktwert des Fremdkapital abgezogen wird.
Das WACC-Verfahren ist die am häufigsten angewandte DCF-Methode.
FTE-Verfahren
Synonyme: Equity-Ansatz , FTE-Verfahren, Nettoverfahren, Equity-Approach, DCF-Methode mittels Equity-Ansatzes siehe auch-> FTE-Verfahren
Beim FTE-Verfahren wird der Marktwert des Eigenkapitals durch Diskontierung der Flow-to-Equity (FTE) mit dem Zinssatz des verschuldeten Eigenkapitals ermittelt.
APV-Verfahren
TCF-Verfahren
Einzelbewertungsverfahren
Die Bewertung zu Einzelwerten ist eine statische Betrachtung. Im Vordergrund stehen die einzelnen Wirtschaftsgüter (auch die nicht bilanzierten). Der Unternehmenswert ergibt sich aus der Summe der Einzelwerte der einzelnen (Wortwiederholung) Wirtschaftsgüter.[2]
Mischverfahren
sonstige Verfahren
Multiplikatoren
Für KMU ist die Sammlung von Transaktionsmultiplikatoren in RWZ 2014/xx gedacht. Dabei wurden Transaktionen mit Jahresabschlussdaten verglichen und Trailingmultiples ermittelt. Diese wurden entsprechend der ÖNANCE-Kennung (die derzeitgültige ÖNACE 2008 basiert auf NACE Rev.2).
- Struktur der ÖNACE auf Homepage Statistik Austria
- Erläuterungen ÖNACE auf Homepage Statistik Austria
Literatur
- Hager: "Bewertungsmethoden", Unterlage genauer Titel, Link