Wiener Verfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Wiener Verfahren ist nach der Judikatur des VwGH als Massenermittlungserfahren für die Ermittlung des [[gemeiner Wert|gemeinen Wertes]] geeignet, stellt aber keine [[Betriebswirtschaftlich anerkanntes Bewertungsverfahren|betriebswirtschaftlich anerkannte Methode]] dar. Für die Ermittlung des [[Verkehrswert]]es lt. UmgrStG ist das Wiener Verfahren laut Rz. 681 UmgrStR ausgeschlossen.<ref>Hager (Methoden)</ref>'''zu Wr. Verfahren'''
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Das '''Wiener Verfahren''' ist eine erlassmäßig geregelte Schätzung des [[Gemeiner Wert|gemeinen Wertes]] von [[Unternehmensanteil#Kapitalgesellschaften|Kapitalanteilen]]. Es stellt betriebswirtschaftlich ein [[Mittelwertverfahren]] dar.
  
'''in Arbeit''', '''Kurzinfo!''' '''[[Benutzer:Peter Hager/fehlende Links|nn verlinkt]], (fehlende Links eintragen)''', '''kein Link auf diese Seite'''
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''siehe auch-> [[Bewertungsverfahren]]''
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== Bedeutung ==
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Das Wiener Verfahren ist nach der Judikatur des [https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsgerichtshof_(%C3%96sterreich) Verwaltungsgerichtshof (VwGH)] als Massenermittlungserfahren für die Ermittlung des [[gemeiner Wert|gemeinen Wertes]] geeignet, stellt aber keine [[Betriebswirtschaftlich anerkanntes Bewertungsverfahren|betriebswirtschaftlich anerkannte Methode]] dar. Für andere Anwendungszwecke (zB Ermittlung des [[Verkehrswert]]es) ist es ausgeschlossen.
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Das Wiener Verfahren dient:
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* Schätzung des gemeinen Wertes  von Kapitalanteilen.
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* Meldung Äquivalenzverletzung Verschmelzung <ref>[https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=2ae53db8-8d81-4773-b53e-d2257f403019 Rz. 315 UmgrStR 2002]</ref>
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* bei Bewertung von geldwerten Vorteilen <ref>[https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=add0a2f0-853b-4f85-b737-8980b294b98f Rz. 4027 EStR 2000]</ref>
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* bei unentgeltliche oder verbilligte Übertragung von [[Beteiligung]]en an Arbeitnehmer <ref>[https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=6b3656ef-ebce-437e-8283-00976378d17d Rz. 218 LStR 2002]</ref>
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Das Wiener Verfahren ist nicht geeignet:
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* zur Ermittlung des [[Teilwert]]es
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* zur Ermittlung des [[Verkehrswert]]es <ref>[https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=05b7f1f4-25dd-4eb5-a944-4bff867004fd Rz. 681 UmgrStR 2002]</ref>
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* zur Ermittlung der Höhe der [[verdeckte Gewinnausschüttung|verdeckten Gewinnausschüttung]]<ref>[https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=c601b336-1805-49bb-8bee-9b5de9ffba3c Rz. 773 KStR 2013]</ref>
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In den 1990 wiesen Mischverfahren eine Verbreitung von 61 % in Österreich bzw. 57 % in Deutschland auf. 2012 betrug der Anteil der Mischverfahren nur mehr 20 %.<ref>Vgl.Hager (2021), S. 671.</ref>
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In dem am 27. 2. 2006 beschlossenen Fachgutachten [[KFS/BW 1]] „Unternehmensbewertung“ der [[Kammer der Wirtschaftstreuhänder]]wird das Mittelwertverfahren nicht in der Liste der anerkannten Bewertungsmethoden angeführt.<ref>Vgl.Hager (2021), S. 671.</ref>
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== Geschichte ==
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Das Wr. Verfahren 1996 geht auf das [[Berliner Verfahren|Berliner Verfahren 1935]] zurück es wurde mehrfach neu verlautbart und dabei oftmals (z.T. geringfügig) adaptiert:<ref>Details vgl. Rupp (1986), S. 289 ff</ref>
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* Wiener Verfahren 1972
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* Wiener Verfahren 1989
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== Ermittlung  ==
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Zur Ermittlung des gemeinen Wertes wird
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* der Vermögenswert und
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* der Ertragswert
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* sowie das Nennkapital ermittelt.
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In der Regel entspricht der gemeine Wert je Nennkapital dem arithmetischen Mittel von Vermögens- und Ertragswert. Es gibt aber auch Sonderfälle.
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=== Vermögenswert (V) ===
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Der Vermögenswert basiert auf dem Eigenkapital der dem Stichtag nächstgelegenen Bilanz. Dabei sind Adaptierungen für Betriebsgrundstücke und [[Wiener_Verfahren#Beteiligungsbesitz|Beteiligungen]] vorzunehmen und einen Abschlag von 10% der (positiven) Zwischensumme vorzunehmen.<ref>Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 1.2.</ref>
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=== Ertragswert (E) ===
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Ausgangspunkt des Ertragswert ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) adaptiert um Zu- und Abschläge. Aus den Werten der letzten 3 Jahre wird der Durchschnitt gebildet. Der positive Durchschnitt wird um 10(7%) reduziert und durch 9% dividiert.<ref>Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 1.3.</ref>
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=== Nennkapital (N) ===
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Das Nennkapital umfasst:<ref>Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 1.1.</ref>
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* Grundkapital (AG)
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* Stammkapital (GmbH)
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* Partizipationskapital (wenn börsennotiert)
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=== Gemeiner Wert ===
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==== Ermittlung ====
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In der Regel entspricht der gemeine Wert dem [[arithmetisches Mittel|arithmetischen Mittel]] von Ertrags- und Vermögenswert.<ref>Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 2.1.</ref>
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<math>\frac{V+E}2</math>
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Abweichungen von der Formel gibt es bei:
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* negativem Vermögen
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* negativem Ertragswet
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* Besitz eigener Aktien
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==== Beteiligungsbesitz ====
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<!-- Bei Änderung Überschrift in [[Kaskadeneffekt]] ändern. -->
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Besitzt die zu bewertende Gesellschaft Anteile an Kapitalgesellschaften, sind Ertrag und Vermögen zu berichtigen. Der gemeine Wert der [[Beteiligung]] wird hinzugerichtet.<ref>Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 2.4.</ref>
  
Das Wiener Verfahren hat lediglich für steuerliche Zwecke Gültigkeit und ist [[Betriebswirtschaftlich anerkanntes Bewertungsverfahren|kein betriebswirtschaftlich anerkanntes Unternehmensbewertungsverfahren]].<ref>Bachl (2011), 5</ref>
+
Dadurch soll der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kaskadeneffekt#Kaskadeneffekt_im_Steuerrecht Kaskadeneffekt] verhindert werden.
  
Das Wiener Verfahren dient der Ermittlung des [[Gemeiner Wert|gemeinen Wertes]] so (zB'''lö?''):
+
== Kritik ==
* Meldung Äquivalenzverletzung Verschmelzung ([https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=2ae53db8-8d81-4773-b53e-d2257f403019 Rz. 315 UmgrStR 2002]
+
<!-- * ''Weiterleitung'':
* im EStG (zur Wegzugbesteuerung nach § 31 Abs. 2 EStG 1988 idF BGBl. Nr. 400/1988: [https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=7ce810a6-c19b-4bda-ac6e-906d87212a2a Salzburger Steuerdialog 2009, Einkommensteuer - Ergebnisunterlage Kapitel: Vorübergehender Wegzug des an einer inländischen Kapitalgesellschaft beteiligten Gesellschafters in ein Drittland]
+
''Hauptartikel-> [[]]''
* bei Bewertung von geldwerten Vorteilen [https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=add0a2f0-853b-4f85-b737-8980b294b98f Rz. 4027 EStR 2000]
+
* Synonyme: ''[[]]''
* bei unentgeltliche oder verbilligte Übertragung von Beteiligungen an Arbeitnehmer [https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=6b3656ef-ebce-437e-8283-00976378d17d Rz. 218 LStR 2002]
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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Das Wiener Verfahren ist nicht zur Ermittlung des [[Verkehrswert]]es gegeignet. ([https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=05b7f1f4-25dd-4eb5-a944-4bff867004fd Rz. 681 UmgrStR 2002]
+
* Seit den 1990er-Jahren werden [[Mischverfahren]] von der [[Betriebswirtschaftslehre]] abgelehnt.<ref>Für viele vgl. Fröhlich (2004), W 160.</ref>
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* Durch die Basis des [[Teilreproduktionswert]]es, werden nicht aktivierte oder bereits abgeschriebene Wirtschaftsgüter nicht berücksichtigt.
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* Die Bewertung basiert jedoch noch nicht einmal auf dem [[Zeitwert]], sondern dem [[Buchwert]], dh Preissteigerungen bleiben unberücksichtigt.
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* Keine generelle Adaptierung für [[Außerordentliches Ergebnis|außerordentliche]] oder [[periodenfremdes Ergebnis|periodenfremde Ergebnisse]], sondern nur eine taxative Liste.<ref>Vgl. Unterlage (Wr. Verfahren - Berechnung), Kap. 1.3.</ref>
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* Durch den fixen [[Diskontierungszins]]:
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** Keine Berücksichtigung des [[Kapitalstrukturrisiko]]s und [[Branchenrisiko]]
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** Keine Berücksichtigung von Änderungen des Kapitalmarkts ([[Basiszinssatz]], [[Marktrisikoprämie]]).
  
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Daraus resultieren systematische Fehler:<ref>Vgl. Hager (2021), S. 673 f.</ref>
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* Eine hohe Kapitalrentabilität führt bei dieser Methode zu einem zu geringen Unternehmenswert, da der Ertragswert durch den relativ niedrigen Substanzwert vermindert wird.
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* Bei unrentablen Unternehmen mit geringen stillen Reserven führt das Wiener Verfahren zu einer Überbewertung, da der [[Liquidationserlös]] oft unter dem [[Buchwert]] liegt.
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* Nicht aktivierte Wirtschaftsgüter fließen nicht in die Wertermittlung ein. Bei Unternehmen mit hoher Forschungsquote (Pharmaindustrie) oder attraktiven Marken (Google, Coca-Cola) kommt es zu großen Verzerrungen.
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* Wertänderungen zwischen historischen und aktuellen Anschaffungskosten bleiben unberücksichtigt.
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* Unentgeltliche Mitarbeit eines Gesellschafters führt zu einem höheren Unternehmenswert, da ein Unternehmerlohn nicht vorgesehen ist.<ref>Vgl. Igerz (1989).</ref>
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* Durch den fixen Diskontierungszins werden sichere Unternehmen (kleiner [[Betafaktor]]) tendenziell unter-, unsichere (großes Beta) überbewertet.
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* Ein höherer Liquidationserlös bleibt unberücksichtigt.
  
Das Wiener Verfahren ist nicht geeignet die Höhe der Verdeckten Gewinnausschüttung bei einer Geschäftsanteilsveräußerung zu ermitteln. [https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&segmentId=c601b336-1805-49bb-8bee-9b5de9ffba3c Rz. 773 KStR 2013]
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Schon die Arbeiten von Vogel (1979) und Schoenfeld (1984) zeigten, dass zwischen den nach Mischwertverfahren ermittelten Werten und den Börsenwerten Lücken klaffen. Eine vergleichbare Studie für nicht börsenotierte Unternehmen besteht leider nicht.<ref>Vgl. Hager (2021), S. 676 f.</ref>
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''siehe auch-> [[Bewertungsverfahren]]''
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Man kann der Zusammenfassung Frabergers zustimmen:
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Das Ergebnis eines Bewertungsverfahrens kann nicht besser sein als seine Ausgangsparameter.<ref>Fraberger (2001), S. 79.</ref>
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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=== Gesetz ===
  
=== Fachgutachten, Erlässe ===
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* BewG § 13 Abs. 2
<!-- * Rz. KFS/BW 1 (2014)
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* Rz. IDW S1 (2008)-->
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=== Erlässe ===
* [https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&dokumentId=079679e3-bd0e-42d4-8e85-8b7db047035e Erlass des BMF vom 13.11.1996, 08 1037/1-IV/8/96: "Richtlinien zur Ermittlung des gemeinen Wertes von inländischen nicht notierten Wertpapieren und Anteilen (Wiener Verfahren 1996)"], abgefragt 22.1.2017
+
* BMF (1996)
* [https://findok.bmf.gv.at/findok?execution=e100000s1&dokumentId=6129177b-761b-4b9d-a48b-c99cf9ffc81c  Erlass des BMF vom 05.02.2002, 08 1037/1-IV/8/01: "Wiener Verfahren 1996 - Berechnung in Euro sowie Klarstellungen"], abgefragt 22.1.2017
+
* BMF (2002)
* [
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* Bundessteuertragung (2005)
"], abgefragt 22.1.2017
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* [
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=== Fachgutachten === -->
"], abgefragt 22.1.2017
 
  
 
=== Fachliteratur ===
 
=== Fachliteratur ===
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<!-- " *)mwN <small>ausgeblendet finden sich weitere Literaturangaben</small> -->
  
* Bachl (2011), 5
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* Bachl (2015), 5
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* Fraberger (2001)
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* Hager (2017)
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* Hager (2021)
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* Köglberger (1996)
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* Köglberger (1997)
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* Köglberger / Adametz (1998)
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* Rupp (1986)
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=== Judikatur ===  -->
  
Fraberger Das Wiener Verfahren 1996 zur Bewertung von Anteilen an Kapitalgesellschaften - Grundsätze und Zweifelsfragen RWZ 2001 25
+
=== Unterlage(n) ===
Köglberger Das Wiener Verfahren 1996 SWK 1997 22
 
  
https://www.wko.at/Content.Node/Service/Steuern/Weitere-Steuern-und-Abgaben/Sonstige-Abgaben/weitere_WienerVerfahren1996.pdf
+
* Hager: ''"Wie man mit dem Wr. Verfahren 1996 den gemeinen Wert berechnet"'', [[Datei:Wiener Verfahren Berechnung.pdf]], Stand Aug. 2020
 +
* Hager: ''"Bewertungsmethoden – Eine Übersicht"'', [[Datei:Methoden-übersicht.pdf]], Stand Okt. 2024;
  
=== Judikatur ===
+
=== Tabellen ===
  
-->''siehe auch [[Liste der verwendeten Literatur]]
+
* Hager: ''Mustertabelle Wr. Verfahren 1996'', [[Datei:WRV Muster.xlsx]], Stand Okt. 2024;
  
=== Unterlage(n) ===
+
<!--
 +
=== Folien === -->
  
* Hager: ''Datei:Bewertungsmethoden – Eine Übersicht '', [[Datei:Methoden-übersicht.pdf]], Basisseminar BFA, Stand September 2015
+
''siehe auch -> [[Liste der verwendeten Gesetze und Erlässe]],  
<!--
+
[[Liste der verwendeten Literatur]]''
=== Folien === -->
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [http://www.unternehmenswertrechner.de/ Wiener Verfahren bei  Unternehmenswertrechner.de], abgefragt: 22.1.2017
+
* [http://wko.at/ubit/bibug/Steuernews/08/Ermittlung%20des%20gemeinen%20Wertes%20von%20inl%C3%A4ndischen%20nicht%20notierten%20Wertpapieren%20und%20Anteilen%20-%20%E2%80%9CWiener%20Verfahren%201996%E2%80%9C.pdf WKO: "Ermittlung des gemeinen Wertes von inländischen nicht notierten Wertpapieren und Anteilen 'Wiener Verfahren 1996'"], abgefragt 6.8.2020
  
 
== Einzelnachweise==
 
== Einzelnachweise==
 
<references />
 
<references />
<!--[[Kategorie:Unternehmensbewertung]]
+
[[Kategorie:Unternehmensbewertung]]
[[Kategorie:Bewertung immaterielles Vermögen]]
+
[[Kategorie:Steuerrecht]]
[[Kategorie:Liegenschaftsbewertung]] -->
 
 
 
* Kommentarzeichen: <!-- Versteckt -->
 
* Fußnote:einfach: <!--<ref></ref>
 
<s>*Durchgestrichen</s>
 
* Zeilen<br />umbruch: <!---->
 
* Kleine Schrift: <small> NN </small>
 
* Einzelreferenz<ref>Einzelreferenz</ref>
 
* Referenzname<ref name="Name">Referenztext</ref>
 
* Weitere Verwendung Name<ref name="Name" />
 

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 05:36 Uhr

Das Wiener Verfahren ist eine erlassmäßig geregelte Schätzung des gemeinen Wertes von Kapitalanteilen. Es stellt betriebswirtschaftlich ein Mittelwertverfahren dar.

siehe auch-> Bewertungsverfahren

Bedeutung

Das Wiener Verfahren ist nach der Judikatur des Verwaltungsgerichtshof (VwGH) als Massenermittlungserfahren für die Ermittlung des gemeinen Wertes geeignet, stellt aber keine betriebswirtschaftlich anerkannte Methode dar. Für andere Anwendungszwecke (zB Ermittlung des Verkehrswertes) ist es ausgeschlossen.

Das Wiener Verfahren dient:

  • Schätzung des gemeinen Wertes von Kapitalanteilen.
  • Meldung Äquivalenzverletzung Verschmelzung [1]
  • bei Bewertung von geldwerten Vorteilen [2]
  • bei unentgeltliche oder verbilligte Übertragung von Beteiligungen an Arbeitnehmer [3]

Das Wiener Verfahren ist nicht geeignet:

In den 1990 wiesen Mischverfahren eine Verbreitung von 61 % in Österreich bzw. 57 % in Deutschland auf. 2012 betrug der Anteil der Mischverfahren nur mehr 20 %.[6]

In dem am 27. 2. 2006 beschlossenen Fachgutachten KFS/BW 1 „Unternehmensbewertung“ der Kammer der Wirtschaftstreuhänderwird das Mittelwertverfahren nicht in der Liste der anerkannten Bewertungsmethoden angeführt.[7]

Geschichte

Das Wr. Verfahren 1996 geht auf das Berliner Verfahren 1935 zurück es wurde mehrfach neu verlautbart und dabei oftmals (z.T. geringfügig) adaptiert:[8]

  • Wiener Verfahren 1972
  • Wiener Verfahren 1989

Ermittlung

Zur Ermittlung des gemeinen Wertes wird

  • der Vermögenswert und
  • der Ertragswert
  • sowie das Nennkapital ermittelt.

In der Regel entspricht der gemeine Wert je Nennkapital dem arithmetischen Mittel von Vermögens- und Ertragswert. Es gibt aber auch Sonderfälle.

Vermögenswert (V)

Der Vermögenswert basiert auf dem Eigenkapital der dem Stichtag nächstgelegenen Bilanz. Dabei sind Adaptierungen für Betriebsgrundstücke und Beteiligungen vorzunehmen und einen Abschlag von 10% der (positiven) Zwischensumme vorzunehmen.[9]

Ertragswert (E)

Ausgangspunkt des Ertragswert ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) adaptiert um Zu- und Abschläge. Aus den Werten der letzten 3 Jahre wird der Durchschnitt gebildet. Der positive Durchschnitt wird um 10(7%) reduziert und durch 9% dividiert.[10]

Nennkapital (N)

Das Nennkapital umfasst:[11]

  • Grundkapital (AG)
  • Stammkapital (GmbH)
  • Partizipationskapital (wenn börsennotiert)

Gemeiner Wert

Ermittlung

In der Regel entspricht der gemeine Wert dem arithmetischen Mittel von Ertrags- und Vermögenswert.[12]

[math]\frac{V+E}2[/math]

Abweichungen von der Formel gibt es bei:

  • negativem Vermögen
  • negativem Ertragswet
  • Besitz eigener Aktien

Beteiligungsbesitz

Besitzt die zu bewertende Gesellschaft Anteile an Kapitalgesellschaften, sind Ertrag und Vermögen zu berichtigen. Der gemeine Wert der Beteiligung wird hinzugerichtet.[13]

Dadurch soll der Kaskadeneffekt verhindert werden.

Kritik

Daraus resultieren systematische Fehler:[16]

  • Eine hohe Kapitalrentabilität führt bei dieser Methode zu einem zu geringen Unternehmenswert, da der Ertragswert durch den relativ niedrigen Substanzwert vermindert wird.
  • Bei unrentablen Unternehmen mit geringen stillen Reserven führt das Wiener Verfahren zu einer Überbewertung, da der Liquidationserlös oft unter dem Buchwert liegt.
  • Nicht aktivierte Wirtschaftsgüter fließen nicht in die Wertermittlung ein. Bei Unternehmen mit hoher Forschungsquote (Pharmaindustrie) oder attraktiven Marken (Google, Coca-Cola) kommt es zu großen Verzerrungen.
  • Wertänderungen zwischen historischen und aktuellen Anschaffungskosten bleiben unberücksichtigt.
  • Unentgeltliche Mitarbeit eines Gesellschafters führt zu einem höheren Unternehmenswert, da ein Unternehmerlohn nicht vorgesehen ist.[17]
  • Durch den fixen Diskontierungszins werden sichere Unternehmen (kleiner Betafaktor) tendenziell unter-, unsichere (großes Beta) überbewertet.
  • Ein höherer Liquidationserlös bleibt unberücksichtigt.

Schon die Arbeiten von Vogel (1979) und Schoenfeld (1984) zeigten, dass zwischen den nach Mischwertverfahren ermittelten Werten und den Börsenwerten Lücken klaffen. Eine vergleichbare Studie für nicht börsenotierte Unternehmen besteht leider nicht.[18]


Man kann der Zusammenfassung Frabergers zustimmen:

Das Ergebnis eines Bewertungsverfahrens kann nicht besser sein als seine Ausgangsparameter.[19]

Literatur

Gesetz

  • BewG § 13 Abs. 2

Erlässe

  • BMF (1996)
  • BMF (2002)
  • Bundessteuertragung (2005)

Fachliteratur

  • Bachl (2015), 5
  • Fraberger (2001)
  • Hager (2017)
  • Hager (2021)
  • Köglberger (1996)
  • Köglberger (1997)
  • Köglberger / Adametz (1998)
  • Rupp (1986)

Unterlage(n)

Tabellen


siehe auch -> Liste der verwendeten Gesetze und Erlässe, Liste der verwendeten Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rz. 315 UmgrStR 2002
  2. Rz. 4027 EStR 2000
  3. Rz. 218 LStR 2002
  4. Rz. 681 UmgrStR 2002
  5. Rz. 773 KStR 2013
  6. Vgl.Hager (2021), S. 671.
  7. Vgl.Hager (2021), S. 671.
  8. Details vgl. Rupp (1986), S. 289 ff
  9. Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 1.2.
  10. Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 1.3.
  11. Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 1.1.
  12. Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 2.1.
  13. Vgl. Hager (Wr. Verfahren-Berechnung), Kap. 2.4.
  14. Für viele vgl. Fröhlich (2004), W 160.
  15. Vgl. Unterlage (Wr. Verfahren - Berechnung), Kap. 1.3.
  16. Vgl. Hager (2021), S. 673 f.
  17. Vgl. Igerz (1989).
  18. Vgl. Hager (2021), S. 676 f.
  19. Fraberger (2001), S. 79.