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Der '''unternehmensrechtliche Gewinn-/Verlustvortrag''' findet sich als Davon-Betrag in den Passiva A IV. In der Gewinn-Verlustrechnung wird der Vorjahresbetrag ausgewiesen. Dieser wird mit dem Jahresüberschuß/-verlust verrechnet. Der Gewinn-/Verlustvortrag steht einer [[Ausschüttung]] entgegen. | Der '''unternehmensrechtliche Gewinn-/Verlustvortrag''' findet sich als Davon-Betrag in den Passiva A IV. In der Gewinn-Verlustrechnung wird der Vorjahresbetrag ausgewiesen. Dieser wird mit dem Jahresüberschuß/-verlust verrechnet. Der Gewinn-/Verlustvortrag steht einer [[Ausschüttung]] entgegen. |
Aktuelle Version vom 20. Juli 2024, 05:30 Uhr
Der Erfolg ist ein Oberbegriff, verschiedener Saldengrößen aus vermögensvermehrenden (zB Leistung) und vermögensminderenden (zB Kosten) Variablen.
Der Erfolg hat Bedeutung für
- die Beurteilung der Ertragslage
- in der Erfolgsanalyse der Jahresabschlussanalyse
siehe auch-> Ertrag (Begriff)
Inhaltsverzeichnis
Arten und Bedeutung
Der Erfolg wird in den einzenlen Teilbereichen des Rechnungswesens unterschiedlich definiert. [1] Gemeinsam ist den Erfolgsarten, dass sie eine Saldengröße aus wertmäßigem Output und dem damit zusammenhängenden Input darstellen.
Entsprechend der Erfolgsarten gibt es unterschiedliche Ermittlungen.
- Cash-Flow-Ermittlung, (Geld-, Kapitalflussrechnung)
- Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
- Betriebsvermögensvergleich, Gewinn-Verlust-Rechnung
- Betriebsergebnisrechnung
Während der Erfolg insbes der Gewinn eine objektbezogene Größe darstellt, bezeichnet das Einkommen[2] eine subjektbezogene Größe. Sie ist für die Volkswirtschaftslehre und das Steuerrecht nicht aber für die Betriebswirtschaftslehre relevant.
Einkommen bezeichnet die einer natürlichen oder juristischen Person in einem bestimmten Zeitraum als Geld oder Sache zufließenden Leistungen.[3] Steuerrechtlich sind die Einkommensbegriffe des EStG bzw. KStG zugrunde zu legen. Dabei ist der Begriff der Einkünfte[4] bzw. der Einkunftsart [5] beachtlich.
Die Finanzwirtschaft unterscheidet verschiedene Theorien zur Abgrenzung des Einkommens:[6]
- Quellentheorie [7] [8]
- Reinvermögenszugangstheorie [9] [10]
- Schanz-Haig-Simons-Ansatz: [11]
- Markteinkommenstheorie [12]
Zusammenhänge
Die folgende Tabelle stellt verschiedene Erfolgsbegriffe dar. Dabei wird zwischen positiven (vermögensvermehrenden) und negativen (vermögensmindernden) Ereignissen und deren Ergebnissen unterschieden und zwischen der Erfolgsbasis unterschieden.[13]
Klassifizierung | Positiv | Negativ | Saldo | Darstellung |
---|---|---|---|---|
Zahlungswirksam | Einzahlung | Auszahlung | Cash-Flow | Geldflussrechnung |
Erfolgswirksam | Einnahme | Ausgabe | Überschuss | Einnahmen-Ausgaben-Rechnung |
Periodenrichtig | Ertrag (Erlös) | Aufwand (Aufwendung) | Gewinn / Verlust | Gewinn-Verlust-Rechnung |
Leistungswirksam | Leistung (Betriebsertrag) | Kosten | Betriebserfolg | Betriebsergebnisrechnung |
Zwischen den einzelnen Größen besteht folgender Zusammenhang:
EINNAHMEN | |||
neutrale Einnahmen | ertragsgleiche Einnahmen | ||
einnahmengleiche Erträge | Zusatzerträge | ||
ERTRÄGE | |||
neutrale Erträge | Zweckerträge | ||
Grundleistungen | Zusatzleistungen | ||
LEISTUNGEN | |||
KOSTEN | |||
Grundkosten | Zusatzkosten | ||
neutrale Aufwendungen | Zweckaufwendungen | ||
AUFWENDUNGEN | |||
ausgabengleiche Aufwendungen | Zusatzaufwendungen | ||
neutrale Ausgaben | aufwandsgleiche Ausgaben | ||
AUSGABEN |
Cash-Flow (Zahlungsüberschuss)
Hauptartikel-> Cash-Flow
siehe auch-> Discounted Cash-Flow-Verfahren
Die Cash-Flow-Rechnung (auch Kapitalfluss-, Geldflussrechnung) stellt den unternehmerischen Output (Auszahlung) und Input (Einzahlung) gegenüber und ermittelt dabei die Saldengröße Cash-Flow. Bezugsgröße sind Zu- und Abflüsse, unabhängig davon ob diese erfolgswirksam sind.
Der Cash-Flow (engl. für Geldfluss) stellt den Nettozu- bzw. Nettoabfluss liquider Mittel (= positiver bzw. negativer Cashflow) während einer Periode dar.[14]
Einzahlung ist ein Zahlungsmittelbetrag der einem Wirtschaftssubjekt von einem anderen zufließt.[15]
Auszahlung ist ein Zahlungsmittelbetrag der von einem an ein anderes Wirtschaftssubjekt abfließt.[16]
Arten: [17]
- Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit,
- Cashflow aus der Investitionstätigkeit und
- Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit.
Cash-Flows nach Bezug:[18]
- Flow-to-Equity (FtE)
- Free-Cash-Flow (FCF)
- Total-Cash-Flow (TCF)
Bedeutung
- Beurteilung der Liquiditätssituation von Unternehmen,
- Discounted Cash-Flow-Verfahren.
Ermittlung
Der Cashflow kann direkt als auch indirekt ermittelt werden. Beide Vorgehensweisen müssen zum gleichen Ergebnis führen, wenn einheitliche Ermittlungs- und Abgrenzungskriterien angewendet werden.[19]
Die Ermittlung richtet sich in Österreich nach AFRAC 36 (2020) bzw. IAS 7.
Überschuss (der Einnahmen über die Ausgaben)
- Synonyme: Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
siehe auch-> Erfolg
Die Überschussermittlung stellt die Ermittlung der Saldengröße Überschuss (positiv: der Einnahmen über die Ausgaben, negativ: der Ausgaben über die Einnahmen) aus der Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben dar. Werden dabei im betrieblichen Bereich steuerliche Größen beachtet und somit nur die Betriebseinnahmen und -ausgaben berücksichtigt, liegt eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung vor. Im außerbetrieblichen Bereich werden die Einnahmen den Werbungskosten gegenübergestellt.
Eine Einnahme ist die Vermehrung des Fonds der flüssigen Mittel aus Veräußerung von Güter und Dienstleistungen.
Eine Ausgabe ist im Rechnungswesen die Verminderung des Fonds der flüssigen Mittel durch den betrieblichen Input.
Bedeutung
Sofern keine Buchführungspflicht besteht, kann der Gewinn durch Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ermittelt werden.
Gewinn (Verlust)
Hauptartikel-> Gewinn
siehe auch-> Bilanz, Bilanzgewinn, Gewinn-Verlust-Rechnung
Im Rechnungswesen bedeutet Gewinn den periodengerechten Saldo aus Erlös und Aufwand. Der Überschuss der Aufwendungen über die Erlöse wird als Verlust bezeichnet.
Ertrag (Erlös) ist der periodenmäßige Wert aller erbrachten Leistungen.
Aufwand (Aufwendung) ist die Summe sind die während einer Abrechnungsperiode verbrauchten Güter oder Dienstleistungen.[20] Sie sind also periodisierte Ausgaben.[21]
Bedeutung
Der Gewinn ist ein Maßstab der Ertragslage. Die Selbstfinanzierung aus dem Gewinn ist einer der Ausgangspunkte für die Finanzplanung und damit die Finanzlage.
Ermittlung
Der Gewinn kann durch die doppelte Buchführung mittels Betriebsvermögensvergleich und Gewinn-Verlust-Rechnung ermittelt werden.
Gewinnverwendung
Der unternehmensrechtliche Gewinn kann
- fortgeschrieben werden (Gewinnvortrag als Teil des Bilanzgewinnes])
- ausgeschüttet oder entnommen werden.
Steuerlich wird unterschieden:
Vortrag
Das österreichische Steuerrecht kennt keinen Gewinnvortrag. Die steuerlichen Verluste sind mit den Gewinnen späterer Jahre ausgleichsfähig.[22] Diese Steuerersparnis wird von einem Erwerber vergütet.
Der unternehmensrechtliche Gewinn-/Verlustvortrag findet sich als Davon-Betrag in den Passiva A IV. In der Gewinn-Verlustrechnung wird der Vorjahresbetrag ausgewiesen. Dieser wird mit dem Jahresüberschuß/-verlust verrechnet. Der Gewinn-/Verlustvortrag steht einer Ausschüttung entgegen.
Betriebserfolg
siehe auch-> Kostenrechnung, Betriebsergebnis (Begriff), Leistung (Begriff),
Der Betriebserfolg (auch Betriebsergebnis) ist das Ergebnis des betrieblichen Leistungsprozesses. In der Betriebserfolgsrechnung werden dazu die Leistungen den Kosten gegenübergestellt.[23]
Leistung (Betriebsertrag) ist der bewertete mengenmäßige Output, der im im betrieblichen Erzeugungsprozess erstellten Wirtschaftsgüter sowie die erbrachen Dienste.[24]
Kosten sind der bewertete Verzehr von materiellen und immateriellen Gütern zur Erstellung von Gütern und Aufrechterhaltung des Betriebes.[25]
Wichtig ist die Untescheidung
- Fixkosten (unabhängig von der Ausbringungsmenge)
- Leerkosten: die anteiligen Fixkosten für den nicht genutzten Teil eines Produktionsfaktors
- Nutzkosten: die übrigen Fixkosten
- variable Kosten, jener Teil der Kosten, der sich bei einer Änderung der betrachteten Bezugsgröße (meist Beschäftigungsgrad) ebenfalls ändert.
- degressive Kosten (sinken mit der Ausbringungsmenge).
Mit steigender Menge bleiben die fixen Kosten gleich, dadurch kommt es zu einer Fixkostendegression, einer Abnahme der anteiligen fixen Kosten pro Stück bei steigender Ausbringungsmenge.[26]
Aus der Fixkostendegression resultieren positive Skaleneffekte (economies of scale), diese sind neben den Verbundeffekten für mögliche Synergien verantwortlich.
Die degressiven Kosten (Heizung im Kino) sind eine eher theoretische Größe.
Literatur
Fachgutachten
- AFRAC 36 (2020)
- IAS 7
Fachliteratur
- Auer (2004)
- Hirschler (2019)
- Lechner ua (2010)
- Egger u.a. Bd. 3 (2019)
Unterlage(n)
- Hager: Cash-Flow, Datei:Cash-Flow.pdf, Stand Aug. 2017
siehe auch -> Liste der verwendeten Gesetze und Erlässe, Liste der verwendeten Literatur
Weblinks
- Aufwand bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Betriebsergebnis bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Bilanzgewinn bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Ertrag bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Gesamtleistung bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Gewinn bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Gewinn- und Verlustrechnung bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
- Jahresabschluss bei Wikipedia, abgefragt: 25.11.2020
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Gewinn, abgefragt 15.7.2019
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Einkommen, abgefragt 23.11.2020
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Einkommen, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Einkünfte, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Einkunftsart (Deutschland), abgefragt 24.11.2020
- ↑ Vgl. Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Einkommen, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Quellentheorie, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Quellentheorie, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Reinvermögenszugangstheorie, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Reinvermögenszugangstheorie, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Schanz-Haig-Simons-Ansatz, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Markteinkommenstheorie, abgefragt 24.11.2020
- ↑ Vgl auch Wikipedia, Stichwort: Erfolgsrechnung, abgefragt 23.11.2020
- ↑ Vgl. Wikipedia, Stichwort: Cashflow, abgefragt 25.11.2020, so auch Gablers Wirtschaftslexikon (1984), Bd. 2, Sp. 915.
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon Bd. 2, Gabler 1984, Sp. 1235
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon Bd. 1, Gabler 1984, Sp. 451
- ↑ Vgl. AFRAC 36 (2020), Rz. 15
- ↑ Vgl. Hager: Cash-Flow.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Cashflow, abgefragt 12.12.2020
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon Bd. 1, Gabler 1984, Sp. 334
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Aufwendungen, abgefragt 21.12.2020
- ↑ Zu den Voraussetzungen siehe § 18 Abs. 6 EStG 1988
- ↑ Vgl. wirtschaftslexikon.gabler.de, Stichwort: Betriebsergebnis, abgefragt 22.11.2020
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon Bd. 4, Gabler 1984, Sp. 81
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon Bd. 3, Gabler 1984, Sp. 2519
- ↑ Vgl. wirtschaftslexikon.gabler.de, Stichwort: Fixkostendegression, abgefragt 23.11.2020