Benutzer:Peter Hager/Baustelle/Konjunktur: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | <s>Genauer versteht man unter dem Begriff „Konjunktur“, wenn Nachfrage- und Produktionsschwankungen zu Veränderungen des Auslastungsgrades der Produktionskapazitäten führen (in Abgrenzung von der Entwicklung der Kapazitäten im Sinne von wirtschaftlichem Wachstum selbst) und wenn sie eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen (in Abgrenzung von einmaligen Sondereinflüssen). | ||
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+ | Diese in „Konjunkturzyklen“ wiederkehrende wellenförmige Veränderungsweise des wirtschaftlichen Aktivitätsniveaus innerhalb einer Marktwirtschaft wird durch die Konjunkturtheorie untersucht und zu erklären versucht. Dabei werden unterschiedliche Methoden angewandt, um aus den beobachteten Daten das regelmäßige Ablaufmuster eines Konjunkturzyklus zu gewinnen, insbesondere dessen oberen und unteren Umkehrpunkt. | ||
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+ | Im Unterschied dazu betrachtet die Wachstumstheorie den langfristigen Trend des Wachstums einer Volkswirtschaft im Gleichgewicht. Um den Konjunkturverlauf an und für sich zu betrachten, muss demzufolge von dem zugrunde liegenden Wachstumstrend abstrahiert werden. Die konjunkturtheoretische Analyse überschneidet sich zum Teil mit der Beschäftigungstheorie.</s> | ||
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+ | Als einzelne Phasen eines Konjunkturzyklus werden häufig unterschieden: | ||
+ | * Aufschwungphasen (Expansion, Prosperität), | ||
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+ | Konjunkturverlauf (Theorie). Rezession = Abschwung; Depression = Konjunkturtief | ||
+ | Theoretischer Konjunkturverlauf in der Konjunkturuhr, wie sie z. B. im Rahmen des ifo-Geschäftsklimaindex Verwendung findet. (Die Ifo bezeichnet abweichend das Konjunkturtief als Rezession.) | ||
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+ | Von verschiedenen Forschern und Institutionen werden Konjunkturzyklen in mehrere Phasen eingeteilt. Verbreitet ist ein Zwei-Phasen-Schema, bei dem der Konjunkturzyklus in einen Aufschwung und einen Abschwung eingeteilt wird. Dabei nehmen die Aufschwungphasen meist den weitaus größten Teil des Zyklus ein, während Abschwungphasen im Allgemeinen recht kurz sind. Dieses Schema ist insbesondere in den USA sehr verbreitet. Dort dauerten die Aufschwünge zwischen 1945 und 2001 im Durchschnitt 57 Monate, die Abschwünge hingegen nur 10 Monate.[5] Die letzte, ziemlich schwache Expansionsphase in den USA wird in einem EPI-Papier den Jahren 2001 bis 2007 zugeordnet.[6] | ||
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+ | Expansive Phase (Aufschwung, Prosperität) | ||
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+ | Als expansive Phase bezeichnet man die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Sie ist geprägt durch steigende Auftragsbestände und Produktionen, das Sinken der Arbeitslosenquoten, eine tendenziell wahrnehmbare jedoch noch geringe Preissteigerung (Inflation), niedrige Zinsen mit steigender Tendenz sowie optimistische Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung. | ||
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+ | Weiterhin ist sie gekennzeichnet durch verbesserte Kapazitätsauslastung, steigende private Investitionen und Lohnsumme, zunehmendes Volkseinkommen und erhöhten privaten Konsum. | ||
+ | Hochkonjunktur (Boom) | ||
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+ | In der Phase der Hochkonjunktur (obere Wendepunktphase, Boom) sind aufgrund von starker Nachfrage die Kapazitäten einer Wirtschaft voll ausgelastet. Es herrscht Vollbeschäftigung. Das Lohnniveau steigt, die Preise und die Zinsen ziehen weiter an, eine Erhöhung des realen Volkseinkommens ist nicht mehr möglich. Die Produktion wird so lange gesteigert, bis eine Überhitzung des Marktes eintritt – wenn also steigende Zinsen aufgrund erhöhter Kreditnachfrage und vermehrte Fehlinvestitionen aufgrund übermäßig optimistischer Erwartungen immer mehr Unternehmen Probleme bereiten. Man spricht hier von Marktsättigung. Merkmale eines gesättigten Marktes sind: | ||
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+ | Marktvolumen steigt nur noch in geringem Umfang | ||
+ | Teilmärkte werden von Stagnation oder Schrumpfung erfasst | ||
+ | Preisverfall | ||
+ | weniger produktive und viele kleine Unternehmen scheiden aus dem Markt aus | ||
+ | Unternehmensübernahmen verstärken Konzentrations- und Konsolidierungsprozesse | ||
+ | polypolistische Marktstrukturen werden durch oligopolistische Strukturen ersetzt | ||
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+ | Von nun an nimmt das Bruttoinlandsprodukt zwar noch weiter zu, jedoch mit sinkenden Wachstumsraten. Die Phase des Abschwungs wurde eingeleitet. | ||
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+ | Rezession bezeichnet die kontraktive Konjunkturphase, in welcher ein Abschwung der Wirtschaft verzeichnet wird. Nach der am meisten verbreiteten Definition liegt eine Rezession vor, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder ein Rückgang zu verzeichnen ist (sinkendes Bruttoinlandsprodukt). Gemäß dieser Definition hat bisher Japan von allen OECD-Ländern die längste Phase ohne Rezession geschafft (132 Quartale). Die längste noch laufende Serie hatte 2017 Australien mit 102 Quartalen.[7] | ||
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+ | In den USA beobachtet das Business Cycle Dating Committee des National Bureau of Economic Research die statistischen Daten über die Konjunkturentwicklung, wobei es indes nicht immer die gleichen Messgrößen verwendet. Je nach Datenqualität wird unterschiedlichen Indikatoren die Fähigkeit zugesprochen, das wirtschaftliche Aktivitätsniveau zutreffend abzubilden; so 2007/2008 insbesondere den Beschäftigungszahlen, die bei den Unternehmen erhoben wurden. Eine Rezessionsphase wird dabei bestimmt vom oberen Scheitelpunkt bis zum untersten.[8] | ||
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+ | Nach dem Kriterium des Sachverständigenrates liegt eine Rezession dann vor, wenn ein Rückgang der relativen Output-Lücke um mindestens zwei Drittel der jeweiligen Potenzialwachstumsrate mit einer aktuell negativen Output-Lücke einhergeht.[9] | ||
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+ | Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) in Österreich ist allein ein Rückgang der Wachstumsraten in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen (immer im Vergleich zur Vorjahresperiode) noch nicht als Rezession zu bezeichnen, sondern erst wenn zwei Quartale mit Negativwachstum vorliegen. Also erst eine schrumpfende Wirtschaft steckt in einer Rezession, nicht aber schon eine nur mehr noch leicht wachsende Wirtschaft. | ||
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+ | Eine Rezessionsphase ist im Allgemeinen gekennzeichnet durch: | ||
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+ | Abschwächung der Hochkonjunktur | ||
+ | pessimistische Prognosen für die Wirtschaftslage | ||
+ | Rückgang der Nachfrage | ||
+ | überfüllte Lager | ||
+ | Abbau von Überstunden und beginnende Kurzarbeit | ||
+ | Entlassung von Arbeitskräften, die sich in der Probezeit befinden und Nicht-Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen | ||
+ | fehlende Investitionen | ||
+ | teilweise Stilllegung von Produktionsanlagen | ||
+ | stagnierende oder sinkende Preise, Löhne und Zinsen | ||
+ | fallende Börsenkurse | ||
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+ | Während für Joseph Schumpeter die Aufschwungphase mit der Einführung einer Innovation mit wirtschaftlicher Schlüsselbedeutung zu tun hat, ist für ihn die Rezessionsphase die „Erntezeit“, wo die Ergebnisse der während der Innovationsphase getätigten Investitionen eingefahren werden. Im Vergleich zu den Übertreibungen der Boomphase wird die Wirtschaft im Allgemeinen wieder „vernünftiger“. Einige unter den neuen technologischen Bedingungen nicht mehr lebensfähige Unternehmen verschwinden vom Markt.[10] | ||
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+ | Steigert sich der Abschwung weiter oder kommt es zu einer anhaltenden Stagnation, spricht man von Depression. | ||
+ | Depression (Konjunkturtief) | ||
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+ | Ein Konjunkturtief ist der Tiefstand, in den eine Volkswirtschaft durch einen Abschwung gerät. Verharrt die Wirtschaft hartnäckig über einen ungewöhnlich langen Zeitraum in diesem Tiefstand und sind noch weitere Abwärtsbewegungen nicht auszuschließen, wird von Depression (lateinisch deprimere, „niederdrücken“) gesprochen. | ||
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+ | Teilweise wird angenommen, dass es „keine akademische Definition“ von „Depression“ gebe.[11] Thorstein Veblen etwa hatte aber schon 1904 seine Theorie der Zyklen der Geschäftsaktivitäten mit einer Wachstumstheorie beschlossen, die im Wesentlichen chronische Tendenzen zum Verharren in Depression beschrieb.[12] 1939 unterschied Joseph A. Schumpeter „Depression“ von „Rezession“ dadurch, dass Rezession im Ablauf der kapitalistischen Wirtschaft gleichsam ein normaler Vorgang sei, der das Gleichgewicht wieder herstellt. In der Depression hingegen komme es durch „abnorme Liquidation“ zur Vernichtung vieler Dinge, die ohne diese einfach weiter bestehen würden. Während die Abschaffung der Rezession einer Abschaffung des kapitalistischen Prozesses insgesamt gleichkäme, sei die Depression indes eine besondere wirtschaftliche Notlage, die das Eingreifen des Staates so gut wie unvermeidlich mache.[13] In ähnlichem Sinne spricht Paul Krugman im Wesensunterschied zur geläufigen Konjunkturpolitik von „depression economics“.[14] | ||
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+ | Ein Konjunkturtief wird oftmals verstärkt durch das Aufbrechen von Strukturkrisen, wie etwa Überkapazitäten in einzelnen Industriezweigen. Es geht über eine lange Zeit die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit (wie etwa durch das Bruttoinlandsprodukt angezeigt) zurück, die Börsenkurse fallen, die Arbeitslosigkeit steigt stark an, Angstsparen beginnt und Tendenzen zu einer Deflation kommen auf (das Preisniveau sinkt, auch die Endverbraucherpreise fallen). | ||
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+ | Der Begriff „Depression“ wurde für die Weltwirtschaftskrise am Ende der 1920er Jahre benutzt (US-Englisch: Great Depression). Diese Depression war geprägt von einer Massenarbeitslosigkeit in einem bis dahin unbekannten Ausmaß. Als Beginn der damaligen Weltwirtschaftskrise wird der Zusammenbruch der Börsen am sogenannten schwarzen Freitag, dem 25. Oktober 1929, betrachtet (Börsenkrach). Die internationalen Wirtschaftskrisen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts sind ebenfalls so bezeichnet worden, nämlich als Große bzw. Lange Depression. Zur Frage, was aus Weltwirtschaftskrisen zu lernen sei, fand am 31. März 2009 vor dem US-Senatskomitee ein Hearing mit namhaften Ökonomen statt.[15] | ||
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+ | In sozialpsychologischer Sichtweise wird oft als Grund für eine Depression der Verlust des Vertrauens in das Funktionieren der Wirtschaft genannt. Joseph Schumpeter hält das für eine Pseudo-Erklärung und warnt davor, psychologische Erwartungen als exogene Variable, also reale äußere Bedingungen anzusehen.[16] Die Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren und damit das dadurch gesicherte Einkommen, führt zur Verringerung der Konsumausgaben, deren Absinken wiederum zu vermehrtem Arbeitsplatzabbau führt. Andere Erklärungsversuche machen wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen verantwortlich (im Fall der Weltwirtschaftskrise etwa ein hohes Maß an Protektionismus sowie mangelhafte Maßnahmen, um Einflüsse von Kursverlusten auf wichtige Märkte zu reduzieren), oder andere Faktoren wie Herdentrieb bei Investoren und/oder exogene Einflüsse. | ||
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+ | ''<u>https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/konjunkturzyklus-41397 </u>'' <s></s> <!-- --> | ||
+ | Bezeichnung für den Zeitabschnitt zwischen Beginn der ersten und Ende der letzten Konjunkturphase. Der Konjunkturzyklus wird meistens von einem oberen (unteren) Wendepunkt zum nächsten oberen (unteren) Wendepunkt gemessen. Die Konjunkturtheorie unterscheidet Zyklen verschiedener Länge: | ||
+ | (1) Kitchin-Zyklus (drei bis vier Jahre), auch als Mitchell-Zyklus bezeichnet; 1923 von J. Kitchin in den USA und Großbritannien festgestellt; Existenz umstritten; | ||
+ | (2) Juglar-Zyklus (sieben bis elf Jahre); 1860 von C. Juglar festgestellt; dieses ist der Konjunkturzyklus i.e.S; | ||
+ | (3) Kondratieff-Zyklus (50 bis 60 Jahre); 1926 von N.D. Kondratieff festgestellt. | ||
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+ | ''<u>https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/konjunkturphasen-38767 </u>'' <s></s> <!-- --> | ||
+ | 1. Begriff: Phasen zyklischer Schwankungen des Bruttoinlandsprodukt um den Auslastungsgrad des Produktionspotenzials, die auch als Konjunkturzyklus bezeichnet werden. 2. Merkmal: Zurückgehend auf Schumpeter werden neben oberem und unterem Wendepunkt vier Konjunkturphasen unterschieden. Misst man den Konjunkturzyklus von einem unteren Wendepunkt zum nächsten, so erhält man das Vier-Phasen-Schema (vgl. Abbildung „Konjunkturphasen”). | ||
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+ | (1) Die Aufschwungsphase nach dem unteren Wendepunkt wird als Erholung oder Expansionsphase bezeichnet, gekennzeichnet durch verbesserte Kapazitätsauslastung, steigende private Investitionen und Beschäftigung, zunehmendes Volkseinkommen und erhöhten privaten Konsum. | ||
+ | (2) Die Erholung geht in den Boom (Hochkonjunktur, Prosperität) über, sobald die Produktionsfaktoren mehr als im Trend üblich ausgleastet sind. Diese Phase dauert an, bis die Volkswirtschaft ihre Auslastungsgrenze erreicht, und eine Erhöhung des realen Volkseinkommens nicht mehr möglich ist. Es kommt zu starken Preissteigerungen und Störungen auf dem Geld- und Kapitalmarkt. | ||
+ | (3) Nach Erreichen des oberen Wendepunktes geht die Entwicklung in einen Abschwung über, in dem in der Boomphase bei überhöhtem Zinsniveau durchgeführten Investitionen sich als unrentabel erweisen. Es kommt zu einem Rückgang der privaten Investitionen, höherer Arbeitslosigkeit und zu einer Stagnation des privaten Konsums. Gewinne und Beschäftigung sinken, zahlreiche Unternehmen geraten in Schwierigkeiten. | ||
+ | (4) Die Phase vor dem unteren Wendepunkt ist die Depression (Krise), gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosigkeit, geringe Kapazitätsauslastung, geringe Investitionstätigkeit und hohe Bankenliquidität. | ||
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+ | 2. Klassifikation nach Haberler: Es werden zwei Phasen und zwei Wendepunkte unterschieden: | ||
+ | (1) Aufschwung (Prosperitätsphase, Expansion), | ||
+ | (2) Niedergang (Depressionsphase, Kontraktion), | ||
+ | (3) oberer Wendepunkt (Niedergang, Krise im technischen Sinn), | ||
+ | (4) unterer Wendepunkt (Aufschwung, Wiederbelebung). | ||
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+ | ''<u>https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19814/konjunkturphasen/ </u>'' <s></s> <!-- --> | ||
+ | Konjunkturphasen (Konjunkturschwankungen), Konjunkturverlauf | ||
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+ | die verschiedenen Abschnitte der wellenförmigen Bewegung der wirtschaftlichen Entwicklung (Konjunkturschwankungen), die zusammen einen Interner Link: Konjunkturzyklus (siehe dort) | ||
+ | bilden. Vier Konjunkturphasen lassen sich unterscheiden: Aufschwung (Erholung, Expansion), Hochkonjunktur (Boom, Prosperität), Abschwung (Rezession) und Tief (Krise, Depression). | ||
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+ | Entscheidenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben die Nachfrage der privaten Haushalte, die Investitionen der Unternehmen, die Einnahmen und Ausgaben des Staates sowie die Importe und Exporte. Veränderungen der genannten Größen beeinflussen den Konjunkturverlauf einerseits positiv, wirken also belebend auf die Konjunktur und erzeugen damit einen konjunkturellen Aufschwung. Andererseits können Veränderungen dieser Faktoren den Konjunkturverlauf auch negativ beeinflussen, die Konjunktur dämpfen und einen Abschwung auslösen oder verstärken. Eine positive, belebende Wirkung auf den Konjunkturverlauf haben z. B. ein Anstieg der Investitionen, eine höhere Nachfrage der privaten Haushalte, erhöhte öffentliche Ausgaben sowie steigende Exporte und geringere Importe. Einen negativen, dämpfenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben z. B. eine sinkende Nachfrage der privaten Haushalte, eine rückläufige Investitionstätigkeit, verringerte Staatsausgaben und höhere Einnahmen durch steigende Steuern und sinkende Exporte bei wachsenden Ausgaben für Einfuhren. | ||
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+ | Die konjunkturellen Auswirkungen von Veränderungen der Investitionen, der Staatsausgaben sowie der Exporte und Importe werden durch den Interner Link: Multiplikatoreffekt (siehe dort) | ||
+ | sowohl in ihrer belebenden Wirkung als auch in ihrer dämpfenden Wirkung auf den Konjunkturverlauf noch verstärkt. Bei der Wirkung der privaten Nachfrage auf den Konjunkturverlauf ist noch das Interner Link: Beschleunigungsprinzip (siehe dort) | ||
+ | zu beachten. Auch psychologische Aspekte wie optimistische oder pessimistische Einstellungen und Zukunftserwartungen beeinflussen den Konjunkturverlauf. | ||
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+ | Konjunkturzyklus | ||
+ | Grafik einarbeiten | ||
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+ | Konjunkturzyklus ist der gesamte Zeitraum, in dem die wirtschaftliche Entwicklung die einzelnen Interner Link: Konjunkturphasen (siehe dort) | ||
+ | von einem Aufschwung bis zum nächsten Aufschwung durchläuft. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich dabei mit gewisser Regelmäßigkeit in Wellenbewegungen oder zyklischen Schwankungen (Konjunkturschwankungen). | ||
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Version vom 18. Mai 2023, 16:39 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Begriff (lö)
- Weiterleitung:
Hauptartikel-> [[]]
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siehe auch-> [[]]
fe
https://www.duden.de/rechtschreibung/Konjunktur
- gesamtwirtschaftliche Lage (mit bestimmter Entwicklungstendenz)
- Hochkonjunktur
Herkunft vom lat. "coniungere", dh verbinden über mittellat "coniunctura", hd Verbindung mit der Bedeutung "sich aus der Verbindung verschiedener Erscheinungen ergebende Lage.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur
Unter dem Begriff Konjunktur versteht man die gesamtwirtschaftliche Lage, besonders in Hinsicht auf deren aktuellen positiven oder negativen Trend, aber der Ausdruck wird auch für eine besonders gute gesamtwirtschaftliche Lage (Hochkonjunktur) verwendet, also wenn die meisten Unternehmen einen großen Umsatz haben.[1] Wirtschaftswissenschaftlich ausgedrückt versteht man unter Konjunktur Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotenzials einer Volkswirtschaft. Weiterhin können mehr oder weniger regelmäßige Schwankungen ökonomischer Größen stattfinden wie z. B. Produktion, Beschäftigung, Zinssatz und Preise mit der Folge, dass zyklische Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität entstehen können. Gemessen werden kann dieses durch den Grad der Kapazitätsauslastung. Der wichtigste Indikator hierfür ist das reale Bruttoinlandsprodukt.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/konjunktur-37751
1. Begriff: Mehr oder weniger regelmäßige Schwankungen aller wichtigen gesamtwirtschaftlichen Größen wie z.B. Produktion, Beschäftigung und Preise. Hieraus können zyklische Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität, gemessen z.B. durch den Grad der Kapazitätsauslastung (Auslastungsgrad), hergeleitet werden.
2. Im allg. Sprachgebrauch wird der Begriff Konjunktur etwas unpräzise als Aufschwung bzw. Aufschwungphase verwendet.
3. In der Konjunkturtheorie wird der Begriff Konjunktur verwendet, um die Existenz von zyklischen Bewegungen (Konjunkturzyklus) anzuzeigen und die wirtschaftliche Lage eines Sektors oder der gesamten Wirtschaft im Verlauf eines solchen Zyklus zu beschreiben. Die Konjunkturtheorie ist bestrebt, Erklärungsansätze für das Entstehen und den Verlauf von Konjunkturzyklen zu liefern.
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19808/konjunktur/
Konjunktur
allgemeine Bezeichnung für die Geschäftslage oder die wirtschaftliche Lage eines Landes. In der Volkswirtschaftslehre spricht man von Konjunktur, wenn Nachfrage- und Produktionsschwankungen zu Veränderungen des Auslastungsgrades der Produktionskapazitäten führen (in Abgrenzung von der Entwicklung der Kapazitäten im Sinne von wirtschaftlichem Wachstum selbst) und wenn sie eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen (in Abgrenzung von einmaligen Sondereinflüssen). Das mittelfristige Auf und Ab in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kann gesamtwirtschaftlich betrachtet werden, aber auch bezogen auf einzelne Wirtschaftszweige (Branchenkonjunktur) oder auch bestimmte Zeiträume (saisonale Schwankungen). Die nach Konjunkturphasen eingeteilten Schwankungen ergeben zusammen einen Link hat Vorschau-PopupInterner Link: Konjunkturzyklus (siehe dort).
eigene Der Begriff bezeichnet:
Begriff bedeutet.
Wirtschaftsschwankungen
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- Synonyme: [[]]
siehe auch-> [[]]
fe
https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur
- Wirtschaftsschwankungen
Folgende Arten von Wirtschaftsschwankungen lassen sich aufgrund der Länge der Zyklen unterscheiden:
- Saisonale Schwankungen sind kurzfristig (etwa drei Monate) und relativ leicht vorhersehbar. Häufig werden sie durch die sich jahreszeitlich ändernden Wetterbedingungen bedingt und machen sich besonders in bestimmten, diesen besonderen Einflüssen besonders stark unterworfenen Wirtschaftszweigen, wie etwa der Bauwirtschaft, bemerkbar.
- Konjunkturelle Schwankungen sind mittelfristiger Natur (etwa vier Jahre oder auch kürzer). Sie sind schwieriger in den Griff zu bekommen und sind die typische Aufgabe von Konjunkturpolitik. Sie kommen durch Ungleichgewichte zwischen gesamtwirtschaftlicher Nachfrage und gesamtwirtschaftlichem Angebot zustande, die zudem noch von zeitlichen Anpassungsverzögerungen beeinflusst werden.
- Strukturelle Schwankungen (Kondratjew-Zyklen) sind langfristiger Natur (rund 50 bis 60 Jahre). Sie werden durch tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschaft ausgelöst (Innovationen in den Schlüsseltechnologien) und haben große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Hier kann Politik nur schwerlich gestaltend eingreifen.[2]
eigene
Bedeutung
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- Synonyme: [[]]
siehe auch-> [[]]
fe
eigene
Zyklus / Phasen
hlf (lö)
- Weiterleitung:
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- Synonyme: [[]]
siehe auch-> [[]]
fe
https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur
Genauer versteht man unter dem Begriff „Konjunktur“, wenn Nachfrage- und Produktionsschwankungen zu Veränderungen des Auslastungsgrades der Produktionskapazitäten führen (in Abgrenzung von der Entwicklung der Kapazitäten im Sinne von wirtschaftlichem Wachstum selbst) und wenn sie eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen (in Abgrenzung von einmaligen Sondereinflüssen).
Diese in „Konjunkturzyklen“ wiederkehrende wellenförmige Veränderungsweise des wirtschaftlichen Aktivitätsniveaus innerhalb einer Marktwirtschaft wird durch die Konjunkturtheorie untersucht und zu erklären versucht. Dabei werden unterschiedliche Methoden angewandt, um aus den beobachteten Daten das regelmäßige Ablaufmuster eines Konjunkturzyklus zu gewinnen, insbesondere dessen oberen und unteren Umkehrpunkt.
Im Unterschied dazu betrachtet die Wachstumstheorie den langfristigen Trend des Wachstums einer Volkswirtschaft im Gleichgewicht. Um den Konjunkturverlauf an und für sich zu betrachten, muss demzufolge von dem zugrunde liegenden Wachstumstrend abstrahiert werden. Die konjunkturtheoretische Analyse überschneidet sich zum Teil mit der Beschäftigungstheorie.
Als einzelne Phasen eines Konjunkturzyklus werden häufig unterschieden:
- Aufschwungphasen (Expansion, Prosperität),
- Hochkonjunktur (Boom),
- Abschwungphasen (Rezession) und
- Tiefphasen (Depression).
- Phasen des Zyklus
Konjunkturverlauf (Theorie). Rezession = Abschwung; Depression = Konjunkturtief Theoretischer Konjunkturverlauf in der Konjunkturuhr, wie sie z. B. im Rahmen des ifo-Geschäftsklimaindex Verwendung findet. (Die Ifo bezeichnet abweichend das Konjunkturtief als Rezession.)
Von verschiedenen Forschern und Institutionen werden Konjunkturzyklen in mehrere Phasen eingeteilt. Verbreitet ist ein Zwei-Phasen-Schema, bei dem der Konjunkturzyklus in einen Aufschwung und einen Abschwung eingeteilt wird. Dabei nehmen die Aufschwungphasen meist den weitaus größten Teil des Zyklus ein, während Abschwungphasen im Allgemeinen recht kurz sind. Dieses Schema ist insbesondere in den USA sehr verbreitet. Dort dauerten die Aufschwünge zwischen 1945 und 2001 im Durchschnitt 57 Monate, die Abschwünge hingegen nur 10 Monate.[5] Die letzte, ziemlich schwache Expansionsphase in den USA wird in einem EPI-Papier den Jahren 2001 bis 2007 zugeordnet.[6]
Expansive Phase (Aufschwung, Prosperität)
Als expansive Phase bezeichnet man die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Sie ist geprägt durch steigende Auftragsbestände und Produktionen, das Sinken der Arbeitslosenquoten, eine tendenziell wahrnehmbare jedoch noch geringe Preissteigerung (Inflation), niedrige Zinsen mit steigender Tendenz sowie optimistische Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung.
Weiterhin ist sie gekennzeichnet durch verbesserte Kapazitätsauslastung, steigende private Investitionen und Lohnsumme, zunehmendes Volkseinkommen und erhöhten privaten Konsum. Hochkonjunktur (Boom)
In der Phase der Hochkonjunktur (obere Wendepunktphase, Boom) sind aufgrund von starker Nachfrage die Kapazitäten einer Wirtschaft voll ausgelastet. Es herrscht Vollbeschäftigung. Das Lohnniveau steigt, die Preise und die Zinsen ziehen weiter an, eine Erhöhung des realen Volkseinkommens ist nicht mehr möglich. Die Produktion wird so lange gesteigert, bis eine Überhitzung des Marktes eintritt – wenn also steigende Zinsen aufgrund erhöhter Kreditnachfrage und vermehrte Fehlinvestitionen aufgrund übermäßig optimistischer Erwartungen immer mehr Unternehmen Probleme bereiten. Man spricht hier von Marktsättigung. Merkmale eines gesättigten Marktes sind:
Marktvolumen steigt nur noch in geringem Umfang Teilmärkte werden von Stagnation oder Schrumpfung erfasst Preisverfall weniger produktive und viele kleine Unternehmen scheiden aus dem Markt aus Unternehmensübernahmen verstärken Konzentrations- und Konsolidierungsprozesse polypolistische Marktstrukturen werden durch oligopolistische Strukturen ersetzt
Von nun an nimmt das Bruttoinlandsprodukt zwar noch weiter zu, jedoch mit sinkenden Wachstumsraten. Die Phase des Abschwungs wurde eingeleitet. Rezession (Abschwung)
Rezession bezeichnet die kontraktive Konjunkturphase, in welcher ein Abschwung der Wirtschaft verzeichnet wird. Nach der am meisten verbreiteten Definition liegt eine Rezession vor, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder ein Rückgang zu verzeichnen ist (sinkendes Bruttoinlandsprodukt). Gemäß dieser Definition hat bisher Japan von allen OECD-Ländern die längste Phase ohne Rezession geschafft (132 Quartale). Die längste noch laufende Serie hatte 2017 Australien mit 102 Quartalen.[7]
In den USA beobachtet das Business Cycle Dating Committee des National Bureau of Economic Research die statistischen Daten über die Konjunkturentwicklung, wobei es indes nicht immer die gleichen Messgrößen verwendet. Je nach Datenqualität wird unterschiedlichen Indikatoren die Fähigkeit zugesprochen, das wirtschaftliche Aktivitätsniveau zutreffend abzubilden; so 2007/2008 insbesondere den Beschäftigungszahlen, die bei den Unternehmen erhoben wurden. Eine Rezessionsphase wird dabei bestimmt vom oberen Scheitelpunkt bis zum untersten.[8]
Nach dem Kriterium des Sachverständigenrates liegt eine Rezession dann vor, wenn ein Rückgang der relativen Output-Lücke um mindestens zwei Drittel der jeweiligen Potenzialwachstumsrate mit einer aktuell negativen Output-Lücke einhergeht.[9]
Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) in Österreich ist allein ein Rückgang der Wachstumsraten in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen (immer im Vergleich zur Vorjahresperiode) noch nicht als Rezession zu bezeichnen, sondern erst wenn zwei Quartale mit Negativwachstum vorliegen. Also erst eine schrumpfende Wirtschaft steckt in einer Rezession, nicht aber schon eine nur mehr noch leicht wachsende Wirtschaft.
Eine Rezessionsphase ist im Allgemeinen gekennzeichnet durch:
Abschwächung der Hochkonjunktur pessimistische Prognosen für die Wirtschaftslage Rückgang der Nachfrage überfüllte Lager Abbau von Überstunden und beginnende Kurzarbeit Entlassung von Arbeitskräften, die sich in der Probezeit befinden und Nicht-Verlängerung von befristeten Arbeitsverträgen fehlende Investitionen teilweise Stilllegung von Produktionsanlagen stagnierende oder sinkende Preise, Löhne und Zinsen fallende Börsenkurse
Während für Joseph Schumpeter die Aufschwungphase mit der Einführung einer Innovation mit wirtschaftlicher Schlüsselbedeutung zu tun hat, ist für ihn die Rezessionsphase die „Erntezeit“, wo die Ergebnisse der während der Innovationsphase getätigten Investitionen eingefahren werden. Im Vergleich zu den Übertreibungen der Boomphase wird die Wirtschaft im Allgemeinen wieder „vernünftiger“. Einige unter den neuen technologischen Bedingungen nicht mehr lebensfähige Unternehmen verschwinden vom Markt.[10]
Steigert sich der Abschwung weiter oder kommt es zu einer anhaltenden Stagnation, spricht man von Depression. Depression (Konjunkturtief)
Ein Konjunkturtief ist der Tiefstand, in den eine Volkswirtschaft durch einen Abschwung gerät. Verharrt die Wirtschaft hartnäckig über einen ungewöhnlich langen Zeitraum in diesem Tiefstand und sind noch weitere Abwärtsbewegungen nicht auszuschließen, wird von Depression (lateinisch deprimere, „niederdrücken“) gesprochen.
Teilweise wird angenommen, dass es „keine akademische Definition“ von „Depression“ gebe.[11] Thorstein Veblen etwa hatte aber schon 1904 seine Theorie der Zyklen der Geschäftsaktivitäten mit einer Wachstumstheorie beschlossen, die im Wesentlichen chronische Tendenzen zum Verharren in Depression beschrieb.[12] 1939 unterschied Joseph A. Schumpeter „Depression“ von „Rezession“ dadurch, dass Rezession im Ablauf der kapitalistischen Wirtschaft gleichsam ein normaler Vorgang sei, der das Gleichgewicht wieder herstellt. In der Depression hingegen komme es durch „abnorme Liquidation“ zur Vernichtung vieler Dinge, die ohne diese einfach weiter bestehen würden. Während die Abschaffung der Rezession einer Abschaffung des kapitalistischen Prozesses insgesamt gleichkäme, sei die Depression indes eine besondere wirtschaftliche Notlage, die das Eingreifen des Staates so gut wie unvermeidlich mache.[13] In ähnlichem Sinne spricht Paul Krugman im Wesensunterschied zur geläufigen Konjunkturpolitik von „depression economics“.[14]
Ein Konjunkturtief wird oftmals verstärkt durch das Aufbrechen von Strukturkrisen, wie etwa Überkapazitäten in einzelnen Industriezweigen. Es geht über eine lange Zeit die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit (wie etwa durch das Bruttoinlandsprodukt angezeigt) zurück, die Börsenkurse fallen, die Arbeitslosigkeit steigt stark an, Angstsparen beginnt und Tendenzen zu einer Deflation kommen auf (das Preisniveau sinkt, auch die Endverbraucherpreise fallen).
Der Begriff „Depression“ wurde für die Weltwirtschaftskrise am Ende der 1920er Jahre benutzt (US-Englisch: Great Depression). Diese Depression war geprägt von einer Massenarbeitslosigkeit in einem bis dahin unbekannten Ausmaß. Als Beginn der damaligen Weltwirtschaftskrise wird der Zusammenbruch der Börsen am sogenannten schwarzen Freitag, dem 25. Oktober 1929, betrachtet (Börsenkrach). Die internationalen Wirtschaftskrisen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts sind ebenfalls so bezeichnet worden, nämlich als Große bzw. Lange Depression. Zur Frage, was aus Weltwirtschaftskrisen zu lernen sei, fand am 31. März 2009 vor dem US-Senatskomitee ein Hearing mit namhaften Ökonomen statt.[15]
In sozialpsychologischer Sichtweise wird oft als Grund für eine Depression der Verlust des Vertrauens in das Funktionieren der Wirtschaft genannt. Joseph Schumpeter hält das für eine Pseudo-Erklärung und warnt davor, psychologische Erwartungen als exogene Variable, also reale äußere Bedingungen anzusehen.[16] Die Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren und damit das dadurch gesicherte Einkommen, führt zur Verringerung der Konsumausgaben, deren Absinken wiederum zu vermehrtem Arbeitsplatzabbau führt. Andere Erklärungsversuche machen wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen verantwortlich (im Fall der Weltwirtschaftskrise etwa ein hohes Maß an Protektionismus sowie mangelhafte Maßnahmen, um Einflüsse von Kursverlusten auf wichtige Märkte zu reduzieren), oder andere Faktoren wie Herdentrieb bei Investoren und/oder exogene Einflüsse.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/konjunkturzyklus-41397
Bezeichnung für den Zeitabschnitt zwischen Beginn der ersten und Ende der letzten Konjunkturphase. Der Konjunkturzyklus wird meistens von einem oberen (unteren) Wendepunkt zum nächsten oberen (unteren) Wendepunkt gemessen. Die Konjunkturtheorie unterscheidet Zyklen verschiedener Länge:
(1) Kitchin-Zyklus (drei bis vier Jahre), auch als Mitchell-Zyklus bezeichnet; 1923 von J. Kitchin in den USA und Großbritannien festgestellt; Existenz umstritten;
(2) Juglar-Zyklus (sieben bis elf Jahre); 1860 von C. Juglar festgestellt; dieses ist der Konjunkturzyklus i.e.S;
(3) Kondratieff-Zyklus (50 bis 60 Jahre); 1926 von N.D. Kondratieff festgestellt.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/konjunkturphasen-38767
1. Begriff: Phasen zyklischer Schwankungen des Bruttoinlandsprodukt um den Auslastungsgrad des Produktionspotenzials, die auch als Konjunkturzyklus bezeichnet werden. 2. Merkmal: Zurückgehend auf Schumpeter werden neben oberem und unterem Wendepunkt vier Konjunkturphasen unterschieden. Misst man den Konjunkturzyklus von einem unteren Wendepunkt zum nächsten, so erhält man das Vier-Phasen-Schema (vgl. Abbildung „Konjunkturphasen”).
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(1) Die Aufschwungsphase nach dem unteren Wendepunkt wird als Erholung oder Expansionsphase bezeichnet, gekennzeichnet durch verbesserte Kapazitätsauslastung, steigende private Investitionen und Beschäftigung, zunehmendes Volkseinkommen und erhöhten privaten Konsum. (2) Die Erholung geht in den Boom (Hochkonjunktur, Prosperität) über, sobald die Produktionsfaktoren mehr als im Trend üblich ausgleastet sind. Diese Phase dauert an, bis die Volkswirtschaft ihre Auslastungsgrenze erreicht, und eine Erhöhung des realen Volkseinkommens nicht mehr möglich ist. Es kommt zu starken Preissteigerungen und Störungen auf dem Geld- und Kapitalmarkt. (3) Nach Erreichen des oberen Wendepunktes geht die Entwicklung in einen Abschwung über, in dem in der Boomphase bei überhöhtem Zinsniveau durchgeführten Investitionen sich als unrentabel erweisen. Es kommt zu einem Rückgang der privaten Investitionen, höherer Arbeitslosigkeit und zu einer Stagnation des privaten Konsums. Gewinne und Beschäftigung sinken, zahlreiche Unternehmen geraten in Schwierigkeiten. (4) Die Phase vor dem unteren Wendepunkt ist die Depression (Krise), gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosigkeit, geringe Kapazitätsauslastung, geringe Investitionstätigkeit und hohe Bankenliquidität.
2. Klassifikation nach Haberler: Es werden zwei Phasen und zwei Wendepunkte unterschieden: (1) Aufschwung (Prosperitätsphase, Expansion), (2) Niedergang (Depressionsphase, Kontraktion), (3) oberer Wendepunkt (Niedergang, Krise im technischen Sinn), (4) unterer Wendepunkt (Aufschwung, Wiederbelebung).
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19814/konjunkturphasen/
Konjunkturphasen (Konjunkturschwankungen), Konjunkturverlauf
die verschiedenen Abschnitte der wellenförmigen Bewegung der wirtschaftlichen Entwicklung (Konjunkturschwankungen), die zusammen einen Interner Link: Konjunkturzyklus (siehe dort) bilden. Vier Konjunkturphasen lassen sich unterscheiden: Aufschwung (Erholung, Expansion), Hochkonjunktur (Boom, Prosperität), Abschwung (Rezession) und Tief (Krise, Depression).
Entscheidenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben die Nachfrage der privaten Haushalte, die Investitionen der Unternehmen, die Einnahmen und Ausgaben des Staates sowie die Importe und Exporte. Veränderungen der genannten Größen beeinflussen den Konjunkturverlauf einerseits positiv, wirken also belebend auf die Konjunktur und erzeugen damit einen konjunkturellen Aufschwung. Andererseits können Veränderungen dieser Faktoren den Konjunkturverlauf auch negativ beeinflussen, die Konjunktur dämpfen und einen Abschwung auslösen oder verstärken. Eine positive, belebende Wirkung auf den Konjunkturverlauf haben z. B. ein Anstieg der Investitionen, eine höhere Nachfrage der privaten Haushalte, erhöhte öffentliche Ausgaben sowie steigende Exporte und geringere Importe. Einen negativen, dämpfenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben z. B. eine sinkende Nachfrage der privaten Haushalte, eine rückläufige Investitionstätigkeit, verringerte Staatsausgaben und höhere Einnahmen durch steigende Steuern und sinkende Exporte bei wachsenden Ausgaben für Einfuhren.
Die konjunkturellen Auswirkungen von Veränderungen der Investitionen, der Staatsausgaben sowie der Exporte und Importe werden durch den Interner Link: Multiplikatoreffekt (siehe dort) sowohl in ihrer belebenden Wirkung als auch in ihrer dämpfenden Wirkung auf den Konjunkturverlauf noch verstärkt. Bei der Wirkung der privaten Nachfrage auf den Konjunkturverlauf ist noch das Interner Link: Beschleunigungsprinzip (siehe dort) zu beachten. Auch psychologische Aspekte wie optimistische oder pessimistische Einstellungen und Zukunftserwartungen beeinflussen den Konjunkturverlauf.
Konjunkturzyklus
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Konjunkturzyklus ist der gesamte Zeitraum, in dem die wirtschaftliche Entwicklung die einzelnen Interner Link: Konjunkturphasen (siehe dort) von einem Aufschwung bis zum nächsten Aufschwung durchläuft. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich dabei mit gewisser Regelmäßigkeit in Wellenbewegungen oder zyklischen Schwankungen (Konjunkturschwankungen).
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Literatur
Gesetz
Erlässe
Fachgutachten
- KFS/BW 1 Rz.
- IDW S1 Rz.
Fachliteratur
" *)mwN ausgeblendet finden sich weitere Literaturangaben
- Bachl (2018),
- Drukarczyk / Schüler (2016),
- Fleischer / Hüttemann (2015),
Ihlau / Duscha (2019),
- Mandl / Rabel (1997),
- WP-Handbuch II (2014), Rz. A
- WPH-Edition (2018), Rz. A
Judikatur
Unterlage(n)
Sortiert nach Datum und Dateiname
- Hager: "Ermittlung und Bedeutung von Ratings", Datei:Rating.pdf, Stand Okt. 2022;
- Hager: "Brutto- oder Nettounternehmenswert", Datei:Bto-Nto-UW.pdf, Stand Juni 2022;
- Hager: "Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung", Datei:Grundsätze-UBW.pdf, Stand Mai 2022;
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- Hager: "Shareholder Value", Datei:Shareholdervalue.pdf, Stand Nov. 2021;
- Hager: "Persönliche Haftung in der Unternehmensbewertung", Datei:Haftung.pdf, Stand Aug. 2021;
- Hager: "Geldflussrechnung", Datei:CF-Kapfluss.pdf, Stand Aug. 2021;
- Hager: Anschaffungs- und Herstellungskosten, Datei:AHK.pdf, Stand Mai 2021;
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- Hager: "Nachweis des Verkehrswertes durch vereinfachte Wertfindung", Datei:GA-vereinfach.pdf, Stand März 2021;
- Hager: Bewertung von Personengesellschaften, Datei:PersGes-UBW.pdf, Stand Dez. 2020;
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- Hager: Bewertungsobjekt, Datei:Bewertungsobjekt.pdf, Stand Okt. 2020;
- Hager: Grundbegriffe, Basisseminar BFA, Datei:Grundbegriffe.pdf, Stand Okt. 2020;
- Hager: "Wie man mit dem Wr. Verfahren 1996 den gemeinen Wert berechnet", Datei:Wiener Verfahren Berechnung.pdf, Stand Aug. 2020;
- Hager: "Vereinfachtes Ertragswertverfahren - Berechnung", Datei:VEWV-Berechn.pdf, Stand Juli 2020;
- Hager: "Ermittlung des Unternehmerlohns", Datei:Unternehmerlohn-Praxis.pdf, Stand Mai 2019;
- Hager: "Liquidationswert", Datei:Liquidationswert.pdf, Stand Februar 2019;
- Hager: Bewertungsmethoden – Eine Übersicht , Datei:Methoden-übersicht.pdf, Stand Juni 2018;
- Hager: Objektivierter vs. subjektiver Wert, Datei:Obj-Subj.pdf, Stand Jan. 2018;
- Hager: Cash-Flow, Datei:Cash-Flow.pdf, Stand Aug. 2017;
- Hager: Geldwertänderung, Datei:Inflation.pdf, Basisseminar BFA, Stand Juli 2016;
- Hager: Unsicherheit in der Unternehmensbewertung, Datei:Unsicher.pdf, Basisseminar BFA, Stand Oktober 2015;
- Hager: Auffrischung mathematischer Grundkenntnisse, Basisseminar BFA, Datei:Mathematik-Auffrischung.pdf, Stand August 2020;
- Hager: Was ist bei Prüfung eines Unternehmensbewertungsgutachtens zu beachten – eine kurze Einführung, Datei:Prüfung-Gutachten.pdf, Basisseminar BFA, Stand Nov. 2017;
- Hager: Im Steuerrecht relevane Werte, Basisseminar BFA, Datei:Welche Werte.pdf, Stand September 2015 nicht mehr aktuell;
- Hager: Wozu braucht man Unternehemensbewertung, Basisseminar BFA, Datei:Wozu Unternehmensbewertung.pdf, Stand September 2015;
- Hager: Änderungen durch das neue Fachgutachten KFS/BW1 „Unternehmensbewertung“ vom 26.3.2014 Info für Wissensplattform, Datei:Vergleich BW1 (2006)-(2014).pdf, Stand Jan. 2015;
- Hager: Markenrechtsbewertung, Datei:Wertmarke.pdf, Vortrag 26.4.2012 Groß-BP Wien;
Folien
- Hager: "Welche (Unternehmens)Bewertungen werden vom Finanzamt anerkannt?", VWT 6.5.2019, Datei:VWT 2019.pdf
- Hager: "Unternehmensbewertung Basis", BFA 2016, Datei:UBW-Basis(2016).pdf, Stand Oktober 2016
- Hager: "Unternehmensbewertung im Steuerrecht", Linde Forum Unternehmensbewertung 2016, Datei:Forum 16 UBW-StR-Ergänzt.pdf
- Hager: "Unternehmensbewertungsgutachten - schlüssig und nachvollziehbar", JKU 2015, Datei:UBWGA JKU-Linz 151014.pdf
- Hager: "Unternehmensbewertung Basis", BFA 2013, Datei:UBW-Basis 2013.pdf, Stand Februar 2013
- Hager: "Wertermittlung des immateriellen Vermögens Marke", GBP 26.4.2010, Datei:Wertmarke-Präsentation.pdf
siehe auch -> Liste der verwendeten Gesetze und Erlässe, Liste der verwendeten Literatur, Liste englische Fachausdrücke, Liste der verwendeten Abkürzungen und Symbole, Liste der verwendeten Formeln
Weblinks
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NN bei Wikipedia], abgefragt 18.5.2023;
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NN bei Gablers Wirtschaftslexikon], abgefragt 18.5.2023;
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NN bei Bundeszentrale für politische Bildung], abgefragt 18.5.2023.
Einzelnachweise
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