Klassifikation

Klassifikationen sind verbindliche Einteilungen wirtschaftlicher oder anderer Tatbestände mit dem Ziel, die Auswertung statistischer Sachverhalte zu ermöglichen oder zu vereinfachen, indem eine vollständige und überschneidungsfreie Erfassung gewährleistet wird. Klassifikationen existieren für zahlreiche Tatbestände.

Zentrale Klassifikationen sind:

• Wirtschaftszweigklassifikationen,
• Güterklassifikationen,
• Berufsklassifikationen und
• Regionale Gliederungen.

Daneben existieren aber auch Klassifikationen zur Einordnung von Krankheiten, Verletzungen und Todesursachen, Klassifikationen im Bildungs- und Gesundheitswesen sowie Klassifikationen zur Systematisierung der Ausgaben öffentlicher (Staatsausgaben nach Verwendungszweck) oder privater (SEA) Haushalte.

Klassifikationen ermöglichen Vergleiche.

Wirtschaftszweig

• Synonyme: Branche

siehe auch-> Branchenklassifikation

Als Wirtschaftszweig (Branche) bezeichnet man in der Wirtschaft eine Gruppe von Unternehmen, die nah verwandte Güter oder Dienstleistungen herstellen. Im Zusammenhang mit dem Begriff Branche stehen auch die Begriffe Geschäftsfeld und unternehmerisches Umfeld (strategisches Management).

Güterklassifikation

Güterklassifikation ist die Einteilung von Gütern und Dienstleistungen in Gruppen.

Wichtige Systematiken:

• Central Product Classification (CPC, Zentrale Gütersystematik) der Vereinten Nationen, seit 1989.
• Classification of Products by Activity (CPA) ist eine europäische (verbindliche) Güterklassifikation, sie wurde aus der CPC abgeleitet, weist aber eine tiefere Gliederung auf.

Berufsklassifizierung

Berufsklassifizierung bezeichnet Systematiken und Klassifizierungen von Berufen nach unterschiedlichen Merkmalen.

Wichtige Klassifikationen:

• nach dem Wirtschaftszweig (zB Bau)
• nach dem Bildungsgrad (Großgruppen: Hilfsarbeitskräfte, Fachkräfte, Akademische Berufe).

International Standard Classification of Occupations

Die International Standard Classification of Occupations (ISCO) (deutsch Internationale Standardklassifikation der Berufe) ist ein von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zusammengestelltes, international gültiges monohierarchisches Klassifikationsschema für Gruppen von Berufen.

Die aktuellen ISCO-08 unterscheiden:

1	Führungskräfte
2	Akademische Berufe
3	Techniker und gleichrangige nichttechnische Berufe
4	Bürokräfte und verwandte Berufe
5	Dienstleistungsberufe und Verkäufer
6	Fachkräfte in der Landwirtschaft und Fischerei
7	Handwerks- und verwandte Berufe
8	Anlagen- und Maschinenbediener und Montageberufe
9	Hilfsarbeitskräfte
0	Angehörige der regulären Streitkräfte

Die ISCO werden in den meisten Ländern übernommen (zT adaptiert). In Deutschland wird die ISCO hauptsächlich von privatwirtschaftlichen Unternehmen genutzt, das Statistische Bundesamt verwendet weiterhin, die Klassifizierung der Berufe.

ÖISCO

In Österreich wird ÖISCO für die Berufsklassifikation verwendet. Sie wurde von der Statistik Austria] erstellt und basiert auf ISCO-08. Bei der Ö-ISCO werden noch vier Zusatzmerkmale angegeben, in denen auch die Betriebsgröße, Branche, die Bildung sowie die Stellung innerhalb des Betriebes angegeben werden.

Regionale Gliederung

Regionale Gliederungen sind geografische Unterteilungen großer Gebiete, z. B. zu organisatorischen oder statistischen Zwecken.

Regionale Gliederungen dienen häufig dem Aufbau einer geografischen Organisations- oder Verwaltungsgliederung. Oft sich diese hierarchisch strukturiert.

Gliederungsmöglichkeiten

Großgliederung:

• Die Gliederung nach Erdteilen, ist meist zu grob,
• besser erscheint die Gliederung nach Kulturerdteilen: Angloamerika, Lateinamerika, (West-)Europa, Osteuropa/Russland, Orient, Afrika südlich der Sahara, Südasien, Südostasien, Ostasien und Ozeanien einschließlich Australien.

Unterteilungen Europas:

• Vier Regionen (zB UNSD: Nord-, West-, Ost- und Südeuropa.
• Sechs Regionen (zB Ständiger Ausschuss für geographische Namen: Nord-, West-, Mittel-, Ost-, Südost- und Südeuropa.
• Sieben Regionen (zB The World Factbook: Nord-, West-, Mittel-, Ost-, Südost-, Süd- und Südwesteuropa.

Dabei ist zu beachen, dass die Begriffe nicht immer die selben Länder umfassen. Eindeutig ist die Gliederung nach NUTS.

NUTS

NUTS (französisch Nomenclature des unités territoriales statistiques) bezeichnet eine hierarchische Systematik zur eindeutigen Identifizierung und Klassifizierung der räumlichen Bezugseinheiten der amtlichen Statistik in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

Sie lehnt sich eng an die Verwaltungsgliederung der einzelnen Länder an. In der Regel entspricht eine NUTS-Ebene einer Verwaltungsebene oder einer räumlichen Aggregation von Verwaltungseinheiten. Eine vergleichbare Systematik gibt es auch in den EFTA- und CEC-Ländern.

Ebenen:

NUTS 0:	Nationalstaaten
NUTS 1:	größere Regionen/Landesteile
NUTS 2:	mittelgroße Regionen
NUTS 3:	kleinere Regionen
LAU	Gemeinden, Kommunen

Gliederung in der DACH-Region:

ABC	Deutschland	Österreich	Schweiz	Bemerkung
NUTS 1	16 Länder	3 Gruppen von Bundesländern	Schweiz insgesamt
NUTS 2	38 Regionen (Regierungsbezirke, ehem. Regierungsbezirke, Länder die nicht weiter gegliedert werden	9 Bundesländer	7 Grossregionen
NUTS 3	401 Landkreise/Kreise und kreisfreie Städte	35 Gruppen von Bezirken	die 26 Kantone
LAU	11.130 Gemeinden	2.098 Gemeinden	keine Angabe

Weblinks

• Berufsklassifikation bei Wikipedia, abgefragt 10.5.2021;
• Branche bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 10.5.2021;
• Güterklassifikation bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 10.5.2021;
• International Standard Classification of Occupations bei Wikipedia, abgefragt 10.5.2021;
• Klassifikation bei Wikipedia, abgefragt 10.5.2021;
• Klassifikationen bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 10.5.2021;
• bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 10.5.2021;
• NUTS bei Wikipedia, abgefragt 10.5.2021;
• Regionale Gliederung bei Wikipedia, abgefragt 10.5.2021;
• Wirtschaftszweig bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 10.5.2021;
• Wirtschaftszweig bei Wikipedia, abgefragt 10.5.2021;