Benutzer:Peter Hager/Baustelle/Investition
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Das Wort Investition kann sowohl eine Handlung (Tätigkeit des Investierens als auch ein Objekt als Ergebnis des Investierens (Investment kennzeichnen.[1]
Investition als Handlung bedeutet eine betriebliche Tätigkeit, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten (t) Aus- und Einzahlungen vorursacht, wobei dieser Vorgang immer mit einer Auszahlung beginnt.[2] Sie ist Gegenstand der Investitionsrechnung.
Investition als Objekt (Investment) umfasst den Gegenstand für den Kapital hingegebn wird. Es umfasst im weiteren Sinn das gesamte Vermögen, im engen Sinn auf das Anlagevermögen. Bezüglich des Umlaufvermögens wird zumeist der Ausdruck Beschaffung verwendet.[3]
siehe auch-> Investor
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Investition und Finanzierung jeweils als Handlung sind zwei Seiten eines Vorganges: Während die Investition die Mittelverwendung betrachtet, analysiert die Finanzierung die Mittelherkunft.
Arten
Die Investitionsobjekte lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten gliedern.
Nach Art des Investitionsobjekts lassen sich unterscheiden:[4]
- Realinvestition oder Sachinvestition (z.B. Maschinen, Kraftfahrzeuge),
- immaterielle Investition (z.B. Software, Patente),
- Finanzinvestition (z.B. Beteiligungen, Forderungen).
- Unternehmenskauf: dabei wird ein Vermögenskonglomarat erworben.[5]
Arten nach dem Anlass: [6]
- Gründungsinvestitionen oder Errichtungsinvestition: fallen bei einer Unternehmensgründung an, sie sind mit einem hohen Risiko verbunden;[7]
- Investitionen im Verlaufe der Betriebstätigkeit:
- Ersatzinvestitionen: dienen dem Ersatz abgenutzter oder funktionsuntüchtiger Vermögensgegenstände;[8]
- Erweiterungsinvestitionen: erweitern die betriebliche Kapazität; [9]
- Rationalisierungsinvestitionen: führen zu einer Rationalisierung, dh einer Erhöhung der Arbeitsproduktivität, einer Verringerung der Gesamtkosten[10] und
- Umstellungsinvestitionen: das sind Investitionen bei Umstellung auf andere Produkt oder einer Erweiterung des Produktprogrammes.[11]
Diese Anlässe können sich in der Praxis überschneiden.
Gelegentlich wird noch unterschieden:[12]
- strategische Investition: betrifft wesentliche Teile des Vermögens (> 20 %), vor allem Investitionen in neue Technologien, neue Produkte, neue Märkte oder umfangreiche Kapazitätserweiterungen (Diversifikation).
- operative oder taktische Investition: findet permanent statt und bezieht sich auf Ersatzinvestitionen, Rationalisierungen oder Fertigungsverfahren.
Weitere wichtige Unterscheidungen betreffen:
- das Vermögen in das investiert wird (engerer oder weiterer Sinn),
- die Berücksichtigung des Anlageabganges (Brutto- oder Nettoinvestition)
Desinvestition
Eine Desinvestition liegt vor, wenn Vermögen durch Verkauf oder Nutzung in Kapital umgesetzt wird.[13] Buchhalterisch umfass diese somit den
- Buchwert abgegangener Anlagen (Restbuchwert) und
- Abschreibung auf das Anlagevermögen.
Investitionsplanung
Hlf InvPlan (lö)
siehe auch-> Unternehmensplanung
Die Investitionsplanung ist der Prozess, der sich mit der Analyse, Bewertung und Umsetzung von Investitionsprojekten befasst. Das Ergebnis der Investitionsplanung ist der Investitionsplan.[14]
Die Investitionsplanung ist Teil der strategischen Unternehmensplanung.
Werden bei Investitionsplanung künftige Folgen der Investition im Produktions-, Absatz- und Finanzierungsbereich nicht berücksichtigt werden, ist die Gefahr der Fehlinvestition sehr groß.[15]
Phasen der Investitionsentscheidung:[16]
1. Planungsphase
- 1.1 Zielanalyse
- 1.2 Problemanalyse
- 1.3 Alternativensuche
- 1.4 Wirkungsprognose
- 1.5 Bewertung
- 1.6 Entscheidung
2. Realisationsphase
3. Kontrollphase
Die Phasen 1.4 und 1.5. bilden zusammen die Investitionsrechnung.
Literatur
- Wöhe u.a. (2020), S. 469;
Weblinks
- Investitionsplanung bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 2.12.2024;
Investitionsplan
siehe auch-> Finanzplan
Ein Investitionsplan ist die Aufstellung der für einen bestimmten Zeitraum (Planungsperiode) geplanten Investitionen eines Unternehmens. Der Investitionsplan geht in den Finanzplan ein.[17]
Weblinks
- Investitionsplan bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 2.12.2024;
Investitionsrechnung
Hauptartikel-> Investitionsrechnung
Investitionsrechnungen sind Methoden, mit deren Hilfe die monetäre Vorteilhaftigkeit von Investitionsmaßnahmen geprüft und rechnerisch ein Investitionsprogramm bestimmt werden soll, das im Hinblick auf die Zielsetzungen eines Unternehmens am zweckmäßigsten ist.[18]
Für die Berechnung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, sie werden in zwei Gruppen eingetreilt:
Fehlinvestition
Eine Fehlinvestition liegt betriebswirtschaftlich vor, wenn die tatsächlichen Kapitalrückflüsse so weit hinter den ursprünglichen Erwartungen Zurückbleiben, dass sich der Investor nachträglich betrachtet mit der Nichtdurchführung der Investition besser gestellt hätte.[19]
Im Bilanzrecht Spricht man von Fehlinvestition, wenn der mit der Anschaffung oder Herstellung eines Vermögensgegenstandes (Wirtschaftsguts) verbundene Nutzen aus objektiver Sicht wesentlich unter dem durch die Anschaffung oder Herstellung verursachten Kostenaufwand liegt und der gedachte Erwerber des ganzen Unternehmens diesen Kostenaufwand folglich nicht (voll) entgelten würde. Subjektive (persönliche) Einschätzungen durch den Abgabepfl ichtigen sind zum Nachweis nicht relevant.[20]
Ursachen Fehlinvestition:[21]
- gesunkene Verkaufspreise,
- gesunkene (mangelnde) Rentabilität des gesamten Unternehmens,
- gesunkene (mangelnde) Rentabilität des zu bewertenden einzelnen Wirtschaftsguts,
- sonstige Fehlinvestitionen.
Literatur
- Hager (2018), S. 222;
- Wöhe 468 f;
Investitionskennzahlen
Zahlreiche Kennzahlen der Vermögensanalyse beziehen sich auf Investitionen:
Nettoinvestition
siehe auch-> Vermögensanalyse
Die Summe aller Investitionen werden als Gesamtinvestition (Bruttoinvestition) bezeichnet. Soweit sie das Anlagevermögen betrifft, sind sie im Anlagespiegel ersichtlich. Nach Abzug der (ordentlichen) Abschreibung erhält man die Nettoinvestitionen.
Berechnung: [22]
Gesamtinvestitionen | |
- | Abgänge zu Restbuchwerten |
= | Nettoinvestition |
Abgänge zu Restbuchwerten (vor RÄG 2014) [23]
Anfangsbestand des Anlagevermögen zu Buchwerten | |
+ | Zugänge und Umbuchungen (inkl. Anlagen in Bau) |
+ | Zuschreibungen des Geschäftsjahres |
- | Abschreibungen des Geschäftsjahres |
- | Buchwert zum Jahresende |
= | Abgänge zu Buchwerten |
Abgänge zu Restbuchwerten (nach RÄG 2014) [24]
Abgänge zu Anschaffungskosten | |
- | kummulierte Abschreibungen auf Abgänge |
= | Abgänge zu Buchwerten |
Investor
Hauptartikel-> Investor
- Synonyme: Anleger
siehe auch-> Anlegerschutz
Investoren (Anleger) im Allgemeinen sind Wirtschaftssubjekte die Kapital zur Verfügung stellen. *)
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen:
- Privat- (Kleinanleger) und
- institutioneller Anleger.
Die Kapitalmarkttheorien gehen von einem vollständig diversifizierten Investor aus, der das unsystematische (wertpapierspezifische) Risiko durch Portefeuillebildung vermeidet.
Dies ist in der Praxis, insbesondere bei Investitionen in kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht der Fall. Eine Abhilfe soll hier das Total Beta schaffen.
Es gibt verscheidene Anlageziele die miteinanter ein einem Zielkonflikt stehen:
- Rendite,
- Sicherheit (Finanzrisiko),
- Liquidität (Fungibilität) und
- soziale oder ökologische Kriterien.
Investition in der Volkswirtschaftslehre
- Weiterleitung:
siehe auch-> Verwendungsrechnung
Die Bruttoinvestitionen als volkswirtschaftliche Kennzahl enthalten neben den Investitionen ins Anlagevermögen (Bruttoanlageinvestitionen) auch die Vorratsveränderungen.
Zieht man von den Bruttoinvestitionen die Abschreibungen ab, erhält man die Nettoinvestitionen. Die Ersatzinvestitionen entsprechen der Abschreibung.
Berechnung *)
Bruttoanlageinvestition | |
+ | Vorratsveränderung |
= | Bruttoinvestition |
- | Abschreibung |
= | Nettoinvestition |
Die Bruttoanlageinvestitionen erfassen den Nettozugang (Erwerb und selbst erstellte Anlagen abzüglich der Veräußerungen) von Anlagegüter (außer Finanzanlagen) ohne Berücksichtigung der Wertminderungen, welche von inländischen Personen erworben wurden, um sie länger als ein Jahr im Produktionsprozess einzusetzen.[25]
Eine Vorratsveränderung ist die Veränderung der Lagerbestände an Fertigerzeugnissen, Halbfabrikaten oder Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. [26]
Ein Lageraufbau erfolgt bei Überproduktion etwa wegen Überkapazitäten, Nachfragelücken oder Angebotsüberhang, einem Lagerabbau liegt ein [Angebotslücke oder ein Nachfrageüberhang zugrunde. Lageraufbau oder Lagerabbau führen tendenziell zu Veränderungen der Marktpreise. Zu Beginn einer konjunkturellen Aufwärtsbewegung werden die Lagerbestände im Vorgriff auf zusätzliche künftige Nachfrage aufgestockt, im weiteren Verlauf werden die Lager in Abhängigkeit vom realisierten Absatz angepasst.[27]
Die Vorratsveränderung wird als Differenz zwischen den Vorratsbeständen am Ende gegenüber dem Bestand am Anfang der Berichtsperiode ermittelt. Da sie sich statistisch kaum erfassen lässt, wird sie als Restgröße ermittelt:[28]
Weblinks
- Bruttoanlageinvestition bei Wikipedia, abgefragt 2.12.2024;
- Bruttoinvestition bei Wikipedia, abgefragt 2.12.2024;
- Bruttoinvestition bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 2.12.2024;
- Bruttoinvestition bei Bundeszentrale für politische Bildung, abgefragt 2.12.2024;
- Ersatzinvestition bei Wikipedia, abgefragt 2.12.2024;
- Ersatzinvestition bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 2.12.2024;
- Ersatzinvestition bei Bundeszentrale für politische Bildung, abgefragt 2.12.2024;
- Nettoinvestition bei Wikipedia, abgefragt 2.12.2024;
- Nettoinvestition bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 2.12.2024;
- Vorratsveränderung bei Wikipedia, abgefragt 2.12.2024;
Literatur
Fachliteratur
- Kruschwitz (2009);
- Lechner ua (2010), S. 230, 311 ff;
- Wöhe u.a. (2020), S. 463 ff;
'*)
siehe auch -> Liste der verwendeten Literatur, Liste der verwendeten Formeln
Weblinks
Investition bei Wikipedia], abgefragt 2.12.2024;
- Investition bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 2.12.2024;
- Investition bei Bundeszentrale für politische Bildung, abgefragt 2.12.2024;
Einzelnachweise
- ↑ Kruschwitz (2009), S. 2.
- ↑ Kruschwitz (2009), S. 3.
- ↑ Vgl. Lechner u.a. (2010), S. 228.
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Investition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wöhe u.a. (2020), S. 466.
- ↑ Lechner ua (2010), S. 312.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Gründungsinvestition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Ersatzinvestition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Erweiterungsinvestition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Rationalisierungsinvestition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Vgl. Lechner ua (2010), S. 312.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Investition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Lechner ua (2010), S. 227.
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Investitionsplanung, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wöhe u.a. (2020), S. 469.
- ↑ Wöhe u.a. (2020), S. 469.
- ↑ Gablers Wirtschaftslexikon, Stichwort: Investitionsplan, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Vgl. Lechner ua (2010), S. 314.
- ↑ Vgl. Wöhe u.a. (2020), S. 469.
- ↑ Vgl. Hager (2018), S. 222.
- ↑ Vgl. Hager (2018), S. 222 und die dort angeführten Erläuterungen.
- ↑ Aus Egger u.a. (2019), S. 34.
- ↑ Aus Egger u.a. (2019), S. 34.
- ↑ Aus Egger u.a. (2019), S. 34.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Bruttoanlageinvestition, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Vorratsveränderung, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Vorratsveränderung, abgefragt 2.12.2024.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Vorratsveränderung, abgefragt 2.12.2024.
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