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Sie sind idR so aufgebaut, dass sie eine wichtige Kennzahl definieren, die in mehrere Subkennzahlen zerlegt werden. Dadurch wird die übergeordnet durch die nachfolgenden Kennzahlen erklärt die Kennzahlen werden verbunden und stehen nicht alleine im Raum.<ref>Vgl. Wagenhofer (2017), S. 245.</ref> Einzelne Kennzahlen reichen bei vielen Sachverhalten in Unternehmen nicht aus, um diese genau beurteilen zu können. Es ist daher sinnvoll, mehrere Kennzahlen zu benutzen. Für eine genaue Unternehmensanalyse ist ein großer Berg von Kennzahlen jedoch nicht besonders hilfreich. Das kann die Gefahr bergen, dass der jeweilige Nutzer beliebige Kennzahlen und Interpretation wählt, die seinen Zielen am besten entsprechen. Daher ist eine gewisse Systematik erforderlich.<ref>[https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahlen/Kennzahlen-Systeme.html Controlling-Portal.de, Stichwort: Kennzahlen-Systeme], abgefragt 10.9.2022.</ref> | Sie sind idR so aufgebaut, dass sie eine wichtige Kennzahl definieren, die in mehrere Subkennzahlen zerlegt werden. Dadurch wird die übergeordnet durch die nachfolgenden Kennzahlen erklärt die Kennzahlen werden verbunden und stehen nicht alleine im Raum.<ref>Vgl. Wagenhofer (2017), S. 245.</ref> Einzelne Kennzahlen reichen bei vielen Sachverhalten in Unternehmen nicht aus, um diese genau beurteilen zu können. Es ist daher sinnvoll, mehrere Kennzahlen zu benutzen. Für eine genaue Unternehmensanalyse ist ein großer Berg von Kennzahlen jedoch nicht besonders hilfreich. Das kann die Gefahr bergen, dass der jeweilige Nutzer beliebige Kennzahlen und Interpretation wählt, die seinen Zielen am besten entsprechen. Daher ist eine gewisse Systematik erforderlich.<ref>[https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kennzahlen/Kennzahlen-Systeme.html Controlling-Portal.de, Stichwort: Kennzahlen-Systeme], abgefragt 10.9.2022.</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2022, 03:08 Uhr
Ein Kennzahlensystem ist eine geordnete Gesamtheit von Kennzahlen, die in einer Beziehung zueinander stehen und so als Gesamtheit über einen Sachverhalt vollständig informieren.[1]
Sie sind idR so aufgebaut, dass sie eine wichtige Kennzahl definieren, die in mehrere Subkennzahlen zerlegt werden. Dadurch wird die übergeordnet durch die nachfolgenden Kennzahlen erklärt die Kennzahlen werden verbunden und stehen nicht alleine im Raum.[2] Einzelne Kennzahlen reichen bei vielen Sachverhalten in Unternehmen nicht aus, um diese genau beurteilen zu können. Es ist daher sinnvoll, mehrere Kennzahlen zu benutzen. Für eine genaue Unternehmensanalyse ist ein großer Berg von Kennzahlen jedoch nicht besonders hilfreich. Das kann die Gefahr bergen, dass der jeweilige Nutzer beliebige Kennzahlen und Interpretation wählt, die seinen Zielen am besten entsprechen. Daher ist eine gewisse Systematik erforderlich.[3]
Arten:
- Kennzahlensysteme im engeren Sinn,
- Bonitäts- /Ratingsysteme.
Erstere werden insbesondere für die Unternehmenssteuerung und das Controlling eingesetzt, letztere zur Bonitätseinstufung (Rating).
Inhaltsverzeichnis
Kennzahlensysteme im engeren Sinn
Kennzahlensysteme im engen Sinn sind in der Unternehmensplanung beliebt. Externen Analysten stehen die erforderlichen Daten oft nicht zur Verfügung. Durch die Zerlegung eines Oberzieles auf Einzelziele wird dieses operationalisiert.
Kennzahlensysteme:
Du-Pont-Schema (ROI)
siehe auch-> Return on Investment
Das Du-Pont-Schema zerlegt die Gesamtkapitalrentabilität (Return on Investment, ROI) in operative Größen, die Probleme und Handlungsalternativen aufzeigen. Die Ableitung[4] ist je nach Quelle unterschiedlich.
Das Du-Pont-Schema ist das älteste und bekannteste Kennzahlensystem. Kritisiert wird, dass das Du-Pont-Schema zu sehr am Erfolg ausgerechtet ist und andere Aspekte wie Finanzierung und Wachstum außer Acht lässt.[5]
Literatur:
- AMC III (2019), Fol. 162 f;
- Auer (2004), S. 212 ff;
- Egger u.a. (2019), S. 261 ff;
- Kennzahlenkatalog (2021), Kap. 7.1.;
- Wagenhofer (2017), S. 245 ff;
Weblinks:
- Wikipedia, Stichwort: Du-Pont-Schema, abgefragt 10.9.2022;
- Controllingportal.de Stichwort: Kennzahlen-Systeme, abgefragt 10.9.2022;
ZVEI-Kennzahlensystem
siehe auch-> Eigenkapitalrentabilität
Das ZVEI-Kennzahlensystem basiert auf der Eigenkapitalrentabilität und zerlegt, diese in operative Einzelgrößen.
Es geht über das Du-Pont-Schema hinaus und in dem es eine Wachstums- und eine Strukturanalyse in das Kennzahlensystem integriert. Dabei wird auch die Finanzierung und die Risikokennzahlen nicht vernachlässigt.[6]
Das ZVEI-Kennzahlensystem bietet den Vorteil der Berücksichtigung mehrerer Analyseziele, dem steht der Nachteil gegenüber, dass der Einfluss bestimmter Größen auf die Kennzahlen nicht mehr direkt ersichtlich ist.[7]
Das ZVEI-Kennzahlensystem wurde 1970 vom Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie entwickelt und kann bei jeder Branche angewandt werden.[8]
Literatur:
- Egger u.a. (2019), S. 261;
- Wagenhofer (2017), S. 247;
Weblinks:
- Wikipedia, Stichwort: ZVEI-Kennzahlensystem, abgefragt 10.9.2022;
- Controllingportal.de Stichwort: Kennzahlen-Systeme, abgefragt 10.9.2022;
RL-Kennzahlensystem
- Synonyme: Reichmann-Lachnit-Kennzahlensystem bzw. Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem
Das RL-Kennzahlensystem basiert auf zwei Spitzenkennzahlen: dem ordentliche Ergebnis nach Steuern und den liquiden Mittel,[9] diese nehmen eine gleichrangige Position ein.[10]
Literatur:
- Egger u.a. (2019), S. 261;
Weblinks:
- Wikipedia, Stichwort: RL-Kennzahlensystem, abgefragt 28.5.2022;
- Controllingportal.de Stichwort: Kennzahlen-Systeme, abgefragt 10.9.2022;
Bonitäts- /Ratingsysteme
Bonitätssysteme (Ratingsysteme) sind eine spezielle Art von Kennzahlensystem, die Auskunft über die Bonität eines Unternehmens gibt. Einige Systeme haben nur Indizwirkung, andere können ein Rating hinreichend gut simulieren. Zumweist werden sie in Softwareprogrammen verarbeitet.
Arten:
- einfache Kennzahlensysteme:
- gewichtete Kennzahlensysteme
- Drobetz und Heller (2014),
- Schmitt und Obermüller(2014),
- Strategie Navigator (FutureValue Group).
Altman‘scher Z-Faktor
Es gibt verschiedene Systeme[11], nur das Z‘‘ ist branchenunabhängig.
Formel Altman‘scher Z-Faktor:[12]
(Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten) / Bilanzsumme, | |
einbehaltene Gewinne / Bilanzsumme | |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)/ Bilanzsumme | |
Buchwert des Eigenkapitals / Summe der Verbindlichkeiten |
Insolvenzgefahr besteht, wenn Z‘‘ <1,1.[13]
Weblinks:
- Wikipedia, Stichwort: Altmanscher Z-Faktor, abgefragt 10.9.2022.
Kralicek‘scher Quicktest
Ein einfaches Kennzahlensystem mit der Möglichkeit einer Online-Berechnung. Aus dem Ergebnis lässt sich nicht auf das Rating schließen.
Formeln Kralicek‘scher Quicktest[14]
Eigenkapitalquote | |
Eigenkapital | |
Gesamtkapital (zu Buchwerten | |
Fremdkapital (Buchwert) | |
Gesamtkapitalrentabilität | |
Gewinn vor Steuern |
Wertungstabelle:[15]
Sehr gut | Gut | Mittel | Schlecht | Insolvenz gefährdet | |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
Eigenkapitalquote | >30% | >20% | >10% | <10% | Neg. |
Schuldentilgungdauer | < 2 J. | < 5 J. | < 10 J. | < 14 J. | > 17 J. |
Gesamtkapitalrentabilität | > 20% | > 14% | > 10% | > 5% | ≤ 2% |
Cash Flow in % der Betriebsleisung | > 14% | > 9% | > 6,5% | > 4% | ≤ 1% |
Gesamtergebnis | Arithmetisches Mittel der 4 Kennzahlen |
Literatur:
- Auer (2004), S. 226 ff;
- Egger u.a. (2019), S. 169;
- Kennzahlenkatalog (2021), Kap. 9;
- Unterlage (Jahresabschlussanalyse, nn publiziert), Kap. 8.2. D,
Weblinks:
- Onlineberechnung bei www.kralicek.at, abgefragt 10.9.2022;
- Richtwerte bei wien.arbeiterkammer.at, abgefragt 10.9.2022;
URG-Kennzahlen
Gemäß dem URG liegt die Vermutung eines Reorganisationsbedarfs dann vor, wenn die Eigenmittelquote weniger als 8 % und die fiktive Schuldentilgungsdauer mehr als 15 Jahre beträgt. Das System lässt keine Schlüsse auf ein Rating zu.
Formel URG-Kennzahlen:[16]
Schulden:
Rückstellungen | |
+ | Verbindlichkeiten |
- | sonstige Wertpapiere und Anteile des Umlaufvermögens |
- | liquide Mitel |
- | Anzahlungen für Vorräte |
= | Schulden |
Mittelüberschuss:
Jahresüberschuss | |
-/+ | Überschüsse / Verluste aus Anlagenabgang |
- | Zuschreibungen zum Anlagevermögen |
+/- | Erhöhung / Verminderung lf. Rückstellungen |
= | Mittelüberschuss |
Literatur:
- Auer (2004), S. 230;
- Egger (2019), 161 ff;
System Future Value Group
Die Ausfallswahrscheinlichkeit wird aus dem Mittelwert dreier Formeln ermittelt. Das System bringt eine gute Näherung an ein Expertensystem.
Formeln System Future Value Group:
- Eigenkapitalquote (EKQ) und EBIT-Marge (EBITM)
- Eigenkapitalquote (EKQ) und Gesamtkapitalrendite (Return on Capital Employed, ROCE)
- Zinsdeckungsquote (ZDQ)
EKQ | Eigenkapital / Bilanzsumme |
ROCE | Betriebsergebnis / betriebsnotw.Kapital |
ZDQ | EBIT/Zinsen + ähnl. Aufwendungen |
Literatur
Gesetz
- URG
Fachliteratur
- Auer (2004), S. 211 ff;
- Egger u.a. (2019), S. 259 ff;
- Wagenhofer (2017), S. 245;
Unterlage(n)
- Hager: "Ermittlung und Bedeutung von Ratings", Datei:Rating.pdf, Stand Okt. 2022;
siehe auch -> Liste der verwendeten Gesetze und Erlässe, Liste der verwendeten Literatur
Weblinks
- Kennzahlen-Systeme bei Controllingportal.de, abgefragt 10.9.2022;
- Kennzahlensystem bei Gablers Wirtschaftslexikon, abgefragt 10.9.2022;
- Betriebswirtschaftliche Kennzahl bei Wikipedia, abgefragt 10.9.2022;
Einzelnachweise
- ↑ Controlling-Portal.de, Stichwort: Kennzahlen-Systeme, abgefragt 10.9.2022.
- ↑ Vgl. Wagenhofer (2017), S. 245.
- ↑ Controlling-Portal.de, Stichwort: Kennzahlen-Systeme, abgefragt 10.9.2022.
- ↑ Vgl. z.B. Wikimedia, Datei: ROI Treiberbaum Du Pont.png, abgefragt 10.9.2022.
- ↑ Vgl. Egger u.a. (2019), S. 260.
- ↑ Vgl. Egger u.a. (2019), S. 260 f und Grafik in Wikipedia, Datei: ZVEI.gif, abgefragt 10.9.2022.
- ↑ Vgl. Wagenhofer (2017), S. 247.
- ↑ Vgl. Wikipedia, Stichwort: ZVEI-Kennzahlensystem, abgefragt 9.9.2022.
- ↑ Vgl. Egger u.a. (2019), S. 261.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: RL-Kennzahlensystem, abgefragt 28.5.2022.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Altmanscher Z-Faktor, abgefragt 9.9.2022.
- ↑ Aus Wikipedia, Stichwort: Altmanscher Z-Faktor, abgefragt 9.9.2022.
- ↑ Wikipedia, Stichwort: Altmanscher Z-Faktor, abgefragt 10.9.2022.
- ↑ Aus Auer (2004), S. 226.
- ↑ Aus Auer (2004), S. 226.
- ↑ Vgl. Auer (2004), S. 230.