Kapitalstruktur

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Die Kapitalstruktur gibt Auskunft über die Zusammensetzung des Kapitals und die Fristigkeit des Fremdkapitals.[1] Während in der Bilanzanalyse (Jahresabschlussanalyse) von pagatorischen ev. adaptierten Größen ausgegangen wird, kommen bei den Formeln der Unternehmensbewertung idR Marktwerte zum Ansatz.[2]

Die Kapitalstruktur befasst sich mit den Passiva, die Vermögensstruktur mit den Aktiva.

siehe auch-> Bilanz

Kapitalstrukturrisiko

Hauptartikel-> Kapitalstrukturrisiko

  • Synonyme: Finanzierungsstrukturrisiko

siehe auch-> negativer Leverage-Effekt, Beta-Faktor (Kapitalstruktur)

Das Kapitalstrukturrisiko (Finanzierungsstrukturrisiko) ist jender Teil des systematischen Risikos der auf die Kapitalstruktur zurückzuführen ist. Es steigt mit zunehmendem Verschuldungsgrad des Unternehmens. [3] Das Kapitalstrukturrisiko wird im levered Beta berücksichtigt.[4]

Kennzahlen

Wichtige Größen:

  • Eigenkapitalquote
  • Fremdkapitalquote
  • Verschuldungsgrad

Weitere Kennzahlen:

  • gearing

Eigenkapitalquote

siehe auch-> Finanzanalyse, Kralicek‘scher Quicktest

Die Eigenkapitalquote - EKQ (engl. equity ratio) zeigt das Eigenkapital eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Gesamtkapital.[5]

Berechnung

Bilanzanalyse Unternehmensbewertung
[math]\text{EKQ} = \frac{\text{EK}}{\text{GK}}[/math] [math]\text{EKQ} = \frac{\text{EK*}}{\text{GK*}}[/math]

Bedeutung

Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Kennzahl.[6]

  • Finanzielle Stabilität
Die Eigenkapitalquote ist ein Hinweis auf die finanzielle Stabilität und Fremdkapitalabhängigkeit des Unternehmens. [7]
Gemäß dem URG liegt die Vermutung eines Reorganisationsbedarfs dann vor, wenn die Eigenmittelquote weniger als 8 % und die fIktive Schuldentilgungsdauer mehr als 15 Jahre beträgt.[9]

Fremdkapitalquote

Die Fremdkapitalquote - FKQ (Anspannungsgrad, engl. debt ratio) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das prozentuale Verhältnis zwischen Fremdkapital (FK, FK*) und dem Gesamtkapital (FK, FK*) eines Unternehmens angibt.[10]

Berechnung

Bilanzanalyse Unternehmensbewertung
[math]\text{FKQ} = \frac{\text{FK}}{\text{GK}}[/math] [math]\text{FKQ} = \frac{\text{FK*}}{\text{GK*}}[/math]

Bedeutung

Verschuldungsgrad

siehe auch-> relevern, unlevern

Der Verschuldungsgrad (engl. debt to equity ratio) eines Schuldners (Unternehmen, Gemeinden oder Staaten) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis zwischen dem Fremdkapital und Eigenkapital angibt. Sie gibt Auskunft über die Finanzierungsstruktur eines Schuldners. Mit steigendem Verschuldungsgrad geht eine Erhöhung des Kreditrisikos für Gläubiger einher.[11]

Gelegentlich wird der Verschuldensgrad auch fälschlich als Gearingquote bezeichnet.[12] Bei Ermittlung der Gearingquote (engl. gearing ratio) wird das verzinsliche Fremdkapital um die liquiden Mittel verkürzt und mit dem Eigenkapital in Relation gesetzt.[13]

Berechnung

Bilanzanalyse Unternehmensbewertung
[math]\text{Verschuldungsgrad} = \frac{\text{EK}}{\text{FK}}[/math] [math]\text{Verschuldungsgrad} = \frac{\text{EK*}}{\text{FK*}}[/math]

Bedeutung

Literatur

Fachliteratur

  • Aschauer / Purtscher (2011), S. 113 ff, 185
  • Auer (2004), S. 136ff

siehe auch -> Liste der verwendeten Literatur, Liste der verwendeten Abkürzungen und Symbole, Liste der verwendeten Formeln

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auer (2004), S. 136
  2. Vgl. Essler ua (2005)
  3. Aschauer / Purtscher (2011), S. 185
  4. Bachl (2018), S. 48
  5. Wikipedia, Stichwort:Fundamentalanalyse, abgefragt: 6.7.2019
  6. Auer (2004), 137
  7. Wikipedia, Stichwort:Fundamentalanalyse, abgefragt: 6.7.2019
  8. Auer (2004), S. 226
  9. Vgl. auch Egger u.a. (2010),S. 633 ff
  10. Auer (2004), 136
  11. Wikipedia, Stichwort: Verschuldungsgrad, abgefragt: 7.7.2019
  12. So zB Wikipedia, Stichwort: Verschuldungsgrad, abgefragt: 7.7.2019
  13. Auer (2004), S. 137
  14. Auer (2004), 154