Äquivalenzprinzipien: Unterschied zwischen den Versionen

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(Laufzeitäquivalenz)
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Unter '''Äquivalenzprinzipien''' versteht man jene Grundsätze die eingehalten werden müssen, damit das Bewertungsobjekt Unternehmen mit dem Vergleichsobjekt "sichere Anlage" verglichen werden können. Sie zählen zu den [[Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung|Grundsätzen ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung]].
 
Unter '''Äquivalenzprinzipien''' versteht man jene Grundsätze die eingehalten werden müssen, damit das Bewertungsobjekt Unternehmen mit dem Vergleichsobjekt "sichere Anlage" verglichen werden können. Sie zählen zu den [[Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung|Grundsätzen ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung]].
  
Das [[Bewertungsobjekt]] Unternehmen wird bei [[Diskontierungsverfahren]] ([[Ertragswertverfahren|Ertragswert-]] und [[ Discounted Cash-Flow-Verfahren|DCF-Verfahren]]) mit einer sicheren Investitionsalternative verglichen. Damit eine Vergleichbarkeit gegeben ist, müssen Äquivalenzprinzipien beachtet werden.
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== Vergleichsobjekt ==
<ref>vgl. Wollny (2010), S. 94</ref>
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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Bewerten heißt vergleichen.<ref>Moxter (1990), S. 123.</ref>
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Als Alternative ist stets die bestmögliche Verwendung anzusetzen.<ref>Vgl. Moxter (1990), S. 9.</ref> Als Alternativanlagen stehen dem Anteilseigner grundsätzlich Konsum Tilgung privater Kredite, andere Investitionen sowie eine Kombination dieser Alternativen offen. Aus Gründen der Vereinfachung und Praktikabilität wird in der modernen Finanzierungstheorie die Rendite einer Investitionsalternative herangezogen.<ref>Vgl. WP-Handbuch II (2014), Tz. A 306.</ref>  
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Bei Anwendung der [[Risikozuschlagsmethode]] verwendet man bei den [[Diskontierungsverfahren]] (Ertragswert- und DCF-Verfahren) den Zinssatz einer sicheren Anlage ([[Basiszinssatz]]) adaptiert um einen [[Risikozuschlag]].
  
 
== Arten der Äquivalenzprinzipien ==
 
== Arten der Äquivalenzprinzipien ==
* Laufzeitäquivalenz
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<!-- * ''Weiterleitung'':
* Arbeitseinsatzäquivalenz
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''Hauptartikel-> [[]]''
* Verfügbarkeitsäquivalenz d.h. Besteuerungs- und Ausschüttungsäquivalenz
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* Synonyme: ''[[]]''
* Geldwertäquivalenz (Kaufkraftäquivalenz)
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''siehe auch-> [[]]'' -->
* Währungsäquivalenz
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* Risikoäquivalenz (Unsicherheitsäquivalenz)
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* [[Äquivalenzprinzipien#Laufzeitäquivalenz|Laufzeitäquivalenz]]
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* [[Äquivalenzprinzipien#Arbeitseinsatzäquivalenz|Arbeitseinsatzäquivalenz]]
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* [[Äquivalenzprinzipien#Verfügbarkeitsäquivalenz|Verfügbarkeitsäquivalenz]] d.h. Besteuerungs- und Ausschüttungsäquivalenz
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* [[Äquivalenzprinzipien#Geldwertäquivalenz (Kaufkraftäquivalenz)|Geldwertäquivalenz (Kaufkraftäquivalenz)]]
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* [[Äquivalenzprinzipien#Währungsäquivalenz|Währungsäquivalenz]]
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* [[Äquivalenzprinzipien#Risikoäquivalenz (Unsicherheitsäquivalenz)|Risikoäquivalenz (Unsicherheitsäquivalenz)]]
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* [[Äquivalenzprinzipien#Haltedaueräquivalenz|Haltedaueräquivalenz]]
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Trotz der zentralen Bedeutung der Äquivalenzprinzipien werden diese in den [[Fachgutachten]] nicht bei den [[Grundsätze der Unternehmensbewertung|Grundsätzen]], sondern bei den einzelnen Variablen besprochen.
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Neben den hier angeführten Prinzipien finden sich in der Literatur Grundsätze (''siehe -> [[Äquivalenzprinzipien#Sonstige Grundsätz, die keine Äquivalenzprinzipien darstellen|Sonstige Grundsätz, die keine Äquivalenzprinzipien darstellen]]''), die m.E. jedoch nicht zu den Äquivalenzprinzipien zählen.
  
 
== Laufzeitäquivalenz ==
 
== Laufzeitäquivalenz ==
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<!-- Bei Änderung Überschrift in [[Laufzeitäquivalenz]] ändern. -->
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* Synonyme: ''[[]]'' -->
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''siehe auch-> [[Basiszinssatz#Basiszinssatz und Laufzeitäquivalenz|Basiszinssatz]]''
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Nach dem Prinzip der ''Laufzeitäquivalenz'' müssen Unternehmens- und Alternativerträge hinsichtlich ihrer Laufzeit vergleichbar sein.  
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Nach dem Prinzip der '''Laufzeitäquivalenz''' müssen Unternehmens- und Alternativerträge hinsichtlich ihrer Laufzeit vergleichbar sein.<ref>Vgl. Mandl / Rabel (1997), S. 75.</ref>
  
Gem Rz. 98 KFS/BW 1 geht man in der Unternehmensbewertung von einer unbegrenzten Unternehmensdauer aus. Da es keine Anleihen mit unendlicher Laufzeit gibt, wird der Basiszinssatz aus Zinsstrukturkurven abgeleitet.<ref> Rz. 104 KFS BW 1</ref>  
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Damit dieses Prinzip gewährt ist, wird das einheitliche Engagement in ein Unternehmen in mehrere [https://de.wikipedia.org/wiki/Nullkuponanleihe Nullkuponanleihen] (entsprechend der Höhe der geplanten [[Ausschüttung]]en im betreffenden Jahr) zerlegt.<ref>Vgl. Dehmel/Hommel in Petersen u.a. (2013), S. 123.</ref>
  
Richtlinie:
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Gem. KFS/BW 1 Rz. 98 geht man in der Unternehmensbewertung von einer [[Unbegrenzte Unternehmensdauer|unbegrenzten Unternehmensdauer]] aus. Da es keine Anleihen mit unendlicher Laufzeit gibt, wird ab dem 30. Jahr ein konstanter Zins unterstellt.<ref>Vgl. Aschauer / Purtscher (2011), S. 170.</ref>
* Rz. 89 KFS/BW 1 (2006),  
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* Rz. 104 KFS/BW 1,  
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<u>Richtlinie:</u>
* Rz. 114, 117, 123 IDW S1
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* KFS/BW 1 Rz. 104;
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* IDW S1 Rz. 117, 123;
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<u>Bücher:</u>
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* Dörschell u.a. (2012), S. 11, 50 f;
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* Ihlau / Duscha (2019), S. 82;
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* Mandl / Rabel (1997), S. 75 f;
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* Petersen u.a. (2013), S. 122 ff;
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* WPH-Edition (2018), Tz. A 220 ff,376;
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* Wollny (2018), S. 129 ff;
  
 
== Arbeitseinsatzäquivalenz ==
 
== Arbeitseinsatzäquivalenz ==
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* Synonyme: ''[[]]''
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'''Arbeitseinsatzäquivalenz''' bedeutet, dass die Unternehmens- und Alternativerträge auch hinsichtlich des erforderlichen Arbeitseinsatzes vergleichbar sein müssen.<ref>Mandl / Rabel (1997), S. 76.</ref>
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Ist die Vergleichbarkeit hinsichtlich des Arbeitseinsatzes nicht gegeben, müssen entsprechende Korrekturen vorgenommen werden. Soweit der Eigentümer in seinem Unternehmen mitarbeitet, muss hierfür ein angemessener [[Unternehmerlohn]], in Entsprechung des Aufwandes für einen fremden [[Geschäftsführer (Begriff)|Geschäftsführer]], verrechnet werden.<ref>Details vgl. Wollny (2018), S. 135 ff und KFS/BW 1 Rz. 146.</ref>
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<u>Richtlinie:</u>
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* KFS/BW 1 Rz. 146;
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* IDW S1 Rz. 160;
  
''Arbeitseinsatzäquivalenz'' bedeutet, dass die Unternehmens- und Alternativerträge auch hinsichtlich des erforderlichen Arbeitseinsatzes vergleichbar sein müssen. Ist die Vergleichbarkeit hinsichtlich des Arbeitseinsatzes nicht gegeben, müssen entsprechende Korrekturen vorgenommen werden. Der Unternehmensertrag wird um einen angemessenen [[Unternehmerlohn]] gekürzt.
+
<u>Bücher:</u>
Soweit der Eigentümer in seinem Unternehmen mitarbeitet, muss hierfür ein Unternehmerlohn, entsprechend des Aufwandes für einen fremden Geschäftsführer, verrechnet werden.  
+
* Mandl / Rabel (1997), S. 76;
 +
* Petersen u.a. (2013), S. 127 f;
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* WPH-Edition (2018), Tz. A 230;
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* Wollny (2018), S. 135 ff;
  
Richtlinie:
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<u>Unterlage:</u>
* Rz. 146 KFS/BW 1
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* Hager: ''"Ermittlung des Unternehmerlohns"'', [[Datei:Unternehmerlohn-Praxis.pdf]], Stand Mai 2019;
* Rz. 160 IDW S1
 
  
 
== Verfügbarkeitsäquivalenz ==
 
== Verfügbarkeitsäquivalenz ==
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<!-- Bei Änderung Überschrift in [[Ausschüttungsäquivalenz]], [[Besteuerungsäquivalenz]], [[Verfügbarkeitsäquivalenz]] ändern. -->
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<!--  ''Hauptartikel-> [[]]''
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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<small> </small> <u> </u> <!--  -->
  
Maßgeblich ist nicht der mögliche, sondern der tatsächlich beim Eigentümer ankommende Ertrag. Es sind daher alle den Unternehmens- und Alternativerträgen zuzurechnenden Belastungen (insbes. Steuern) abzuziehen.  
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Maßgeblich ist nicht der mögliche, sondern der tatsächlich beim [[Eigner|Eigentümer]] ankommende [[Ertrag]].<ref>Vgl. Mandl / Rabel (1997), S. 77.</ref>
  
 
Arten:
 
Arten:
* Besteuerungsäquivalenz  
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* [[Äquivalenzprinzipien#Besteuerungsäquivalenz|Besteuerungsäquivalenz]]
* Ausschüttungsäquivalenz
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* [[Äquivalenzprinzipien#Ausschüttungsäquivalenz|Ausschüttungsäquivalenz]]
  
 
=== Besteuerungsäquivalenz ===
 
=== Besteuerungsäquivalenz ===
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''Hauptartikel-> [[]]''
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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Das Prinzip bedeutet, dass für die Bewertung die Zuflüsse und die Alternativrendite entweder einheitlich in [[Vorsteuerbetrachtung|Vor-]] oder [[Nachsteuerbetrachtung]] ermittelt werden.
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Das '''Prinzip der Besteuerungsäquivalenz''' bedeutet, dass für die Bewertung die Zuflüsse und die Alternativrendite entweder einheitlich in [[Vorsteuerbetrachtung|Vor-]] oder [[Nachsteuerbetrachtung]] ermittelt werden.
  
Grundsätzlich ist die Bewertung nach Unternehmenssteuern und persönlichen Ertragsteuern im Ertrag und im Zins vorzunehmen. Vereinfachend kann die persönliche Ertragsteuer (KESt) weggelassen werden.
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''Grundsätzlich'' ist die Bewertung nach [[Unternehmenssteuer]]n und [[Persönliche Ertragsteuern|persönlichen Ertragsteuern]] im [[Ertrag]] und im [[Diskontierungszinssatz]] vorzunehmen.<ref>Vgl. KFS/BW 1 Rz. 83.</ref> ''Vereinfachend'' kann die persönliche Ertragsteuer (KESt) weggelassen werden.<ref>Vgl. KFS/BW 1 Rz. 84 hinsichtlich Kapitalgesellschaften bzw. KFS/BW 1 Rz. 86 hinsichtlich EU und Personengesellschaften.</ref>
  
Die Besteuerung ergibt sich aus den konkreten Verhältnissen des Bewertungsobjektes am Bewer-tungsstichtag in Verbindung mit der Rechtsform des Bewertungssubjektes.  
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Die Besteuerung ergibt sich aus den konkreten Verhältnissen des [[Bewertungsobjekt]]es am [[Bewertungsstichtag]] in Verbindung mit der [[Rechtsform]] des [[Bewertungssubjekt]]es. ''Rechtsformänderungen'' (des Bewertungsobjektes) sind zu berücksichtigen, wenn diese Änderungen zum Bewertungsstichtag zu erwarten sind, insbesondere wenn bereits Maßnahmen getroffen wurden, um diese Änderungen herbeizuführen.<ref>Vgl. KFS/BW 1 Rz. 83.</ref>
Rechtsformänderungen (des Bewertungsobjektes) sind zu berücksichtigen, wenn diese Änderungen zum Bewertungsstichtag zu erwarten sind, insbesondere wenn bereits Maßnahmen getroffen wurden, um diese Änderungen herbeizuführen.  
 
  
Im deutschen Fachgutachten IDW S1 (2008) wird zwischen einer unmittelbaren Typisierung der Einkommensteuer, d.h. einer Bewertung unter Berücksichtigung der Einkommensteuer (bei gesetzlichen und vertraglichen Bewertungsanlässen anzuwenden) und einer mittelbaren Typisierung, d.h. einer Bewertung ohne Berücksichtigung der Einkommensteuer (bei Kaufpreisbestimmungen, Fairness Opinion) unterschieden.  
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Im ''deutschen Fachgutachten [[IDW S1]]'' wird zwischen einer [[unmittelbare Typisierung|unmittelbaren Typisierung]] der [[Einkommensteuer]], d.h. einer Bewertung unter Berücksichtigung der Einkommensteuer<ref>Lt. Dehmel/Hommel in Petersen u.a. (2013), S. 130: 26,375%.</ref> (bei gesetzlichen und vertraglichen [[Bewertungsanlass|Bewertungsanlässen]] anzuwenden) und einer [[mittelbare Typisierung|mittelbaren Typisierung]], d.h. einer Bewertung ohne Berücksichtigung der Einkommensteuer (bei Bestimmung des [[Kaufpreis]]es, [[Fairness Opinion]]) unterschieden.<ref>Vgl. Wollny (2018), S. 141.</ref>
  
International ist eine Bewertung vor persönlichen Ertragsteuern üblich.
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''International'' ist eine Bewertung vor persönlichen Ertragsteuern üblich.<ref>Vgl. Wollny (2018), S. 141 und die dort angeführte Literatur.</ref> Zur Vereinfachung in Österreich vgl. Hager (2014), S. 1127.
  
Richtlinie:
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<u>Richtlinie:</u>
* Rz. 30 KFS/BW 1 (2006)
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* KFS/BW 1 Rz. 83 ff;
* Rz. 114 IDW S1
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* IDW S1 Rz. 28, 30;
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<u>Bücher:</u>
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* Dörschell u.a. (2012), S. 12;
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* Ihlau / Duscha (2019), S. 83;
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* Mandl / Rabel (1997), S. 77;
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* Petersen u.a. (2013), S. 128 ff;
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* WPH-Edition (2018), Tz. A 231 f, 344;
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* Wollny (2018), S. 137 f;
  
 
=== Ausschüttungsäquivalenz ===
 
=== Ausschüttungsäquivalenz ===
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''Hauptartikel-> [[]]''
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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Ein zentraler Punkt des Fachgutachtens IDW S1 (2008) ist der Abgang von der [[Vollausschüttungshypothese]]. Diese besagte, dass die finanziellen Überschüsse unter Beachtung rechtlicher Restriktionen (Ausschüttungsverbot) und eines unveränderten Unternehmenskonzeptes ausgeschüttet werden. Dadurch wurden Doppelzählungen und die Frage der internen Erträge vermieden.
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Sofern man nicht von einer [[Vollausschüttungshypothese|Vollausschüttung]] ausgeht, wie z.B. beim [[Ertragswertverfahren]], muss man bei der Planung Annahmen treffen um die '''Ausschüttungsäquivalenz''' sicher zu stellen. Dazu sind Annahmen über die [[interne Verzinsung]] (d.h. die zu erwartende Rentabilität) und Vorsorge gegen [[Doppelzählung]]en zu treffen.<ref>Vgl. IDW S1 (2000) Rz. 44.</ref> Nach IDW S1 Rz. 37 ist bei den thesaurierten Beträgen eine [[kapitalwertneutrale Veranlagung]] zu unterstellen.
  
Geht man von der Vollausschüttungshypothese ab, sind Annahmen über die interne Verzinsung (d.h. die zu erwartende Rentabilität) und Vorsorge gegen Doppelzählungen zu treffen.
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<u>Richtlinie:</u>
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* IDW S1 Rz. 37;
  
Richtlinie:
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<u>Bücher:</u>
* Rz. 37, 41, 80 KFS/BW 1 (2006)
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* Petersen u.a. (2013), S. 129 f;
* Rz. 37 IDW S1
+
* WPH-Edition (2018), Tz. A 233;
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* Wollny (2018), S. 142 ff;
  
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== Geldwertäquivalenz (Kaufkraftäquivalenz) ==
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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== Geldwertäquivalenz (Kaufkraftäquivalenz) ==
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Die [[Geldwertänderung]] ([[Inflation]] bzw. [[Deflation]]) ist sowohl hinsichtlich der Unternehmens- als auch der Alternativerträge zu beachten. Die [[Planung]] kann [[Realrechnung|real]] (auf Basis des aktuellen Preisniveaus ohne Berücksichtigung künftiger Inflation) oder [[Nominalrechnung|nominell]] (unter Berücksichtigung künftiger Inflation) erfolgen, beide führen zum selben Ergebnis.
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<u>Richtlinie:</u>
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* KFS/BW 1 Rz. 57;
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* IDW S1 Rz. 98, 114;
  
Die [[Geldwertänderung]] (Inflation bzw. Deflation) ist sowohl hinsichtlich der Unternehmens- als auch der Alternativerträge zu beachten. Die Planung kann [[Realrechnung|real]] (auf Basis des aktuellen Preisniveaus ohne Berücksichtigung künftiger Inflation) oder [[Nominalrechnung|nominell]] (unter Berücksichtigung künftiger Inflation) erfolgen, beide führen zum selben Ergebnis.  
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<u>Bücher:</u>
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* Dörschell u.a. (2012), S. 12, 313 f;
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* Ihlau / Duscha (2019), S. 82;
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* Mandl / Rabel (1997), S. 77;
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* Petersen u.a. (2013), S. 132 ff;
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* WPH-Edition (2018), Tz. A 223;
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* Wollny (2018), S. 153 ff;
  
Richtlinie:
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<u>Unterlage:</u>
* Rz. 57 KFS/BW 1
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* Hager: ''Geldwertänderung'', [[Datei:Inflation.pdf]], Basisseminar BFA, Stand Juli 2016;
* Rz. 98, 114 IDW S1
 
  
 
== Währungsäquivalenz ==
 
== Währungsäquivalenz ==
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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Sofern die Bewertung einen anderen Währungsraum betrifft, muss das '''Wechselkursrisiko''' (Risiko einer Änderung eines [[Wechselkurs]]es) berücksichtigt werden. Die Währungsäquivalenz ist ein Ausfluss aus der [[Kaufkraftäquivalenz]].
  
Sofern die Bewertung einen anderen Währungsraum betrifft, muss das Wechselkursrisiko berücksichtigt werden.
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<u>Bücher:</u>
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* Dörschell u.a. (2012), S. 11, 342;
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* Ihlau / Duscha (2019), S. 81 f;
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* WPH-Edition (2018), Tz. A 224, 450;
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* Wollny (2018), S. 154 f;
  
 
== Risikoäquivalenz (Unsicherheitsäquivalenz) ==
 
== Risikoäquivalenz (Unsicherheitsäquivalenz) ==
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<!-- Bei Änderung Überschrift in [[Risikoäquivalenz]], [[Unsicherheitsäquivalenz]] ändern. -->
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<!--  ''Hauptartikel-> [[]]''
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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<small> </small> <u> </u> <!--  -->
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Unternehmens- und Alternativerträge müssen die gleiche [[Unsicherheit]]sdimension aufweisen. Da davon in der Realität nicht ausgegangen werden kann, sind entsprechende Korrekturen vorzunehmen: ([[Sicherheitsäquivalenzmethode]] und [[Risikozuschlagsmethode]]).
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<u>Richtlinie:</u>
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* IDW S1 Rz. 114;
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<u>Bücher:</u>
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* Dörschell u.a. (2012), S. 12 f;
 +
* Ihlau / Duscha (2019), S. 82;
 +
* Mandl / Rabel (1997), S. 77 f;
 +
* Petersen u.a. (2013), S. 134 f;
 +
* WPH-Edition (2018), Tz. A 215 ff, 331;
 +
* Wollny (2018), S. 126 ff;
 +
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<u>Unterlage:</u>
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* Hager: ''Unsicherheit in der Unternehmensbewertung'', [[Datei:Risiko.pdf]], Basisseminar BFA, Stand Oktober 2015;
  
Unternehmens- und Alternativerträge müssen die gleiche [[Unsicherheit]]sdimension '''links??''' aufweisen. Da davon in der Realität nicht ausgegangen werden kann, sind entsprechende Korrekturen vorzunehmen. ([[Sicherheitsäquivalenzmethode]] und [[Risikozuschlagsmethode]])
+
== Haltedaueräquivalenz ==
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<!-- Bei Änderung Überschrift in [[Haltedaueräquivalenz]] ändern. -->
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<!--  ''Hauptartikel-> [[]]''
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* Synonyme: ''[[]]''
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''siehe auch-> [[]]'' -->
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<small> </small> <u> </u> <!--  -->
  
Richtlinie:
+
[[Veräußerungsgewinn]]e der [[Anteil an Kapitalgesellschaft|Anteile an Kapitalgesellschaften]] waren lange Zeit nicht steuerbar. Seit 2009 sind sie in Deutschland steuerpflichtig, in Österreich seit 2011.
* Rz. 87 KFS/BW 1 (2006)
 
* Rz. 114 IDW S1
 
  
== Literatur ==
+
'''Haltedaueräquivalenz''' bedeutet, dass sowohl beim [[Bewertungsobjekt]] als auch bei der [[Vergleichsobjekt|Alternativanlage] grundsätzlich äquivalente Annahmen zur Haltedauer für die Bestimmung der Besteuerung des Veräußerungsgewinnes getroffen werden müssen.
  
=== Fachgutachten ===
+
<u>Bücher:</u>
 +
* WPH-Edition (2018), Tz. A 234;
 +
* Wollny (2018), S. 155 ff;
  
Bei den einzelnen Prinzipien angeführt.
+
== Sonstige Grundsätz, die keine Äquivalenzprinzipien darstellen ==
 +
<!-- Bei Änderung Überschrift in [[Kapitaleinsatzäquivalenz]], [[Wachstumsäquivalenz]] ändern. -->
 +
<!--  ''Hauptartikel-> [[]]''
 +
* Synonyme: ''[[]]''
 +
''siehe auch-> [[]]'' -->
 +
<small> </small> <u> </u> <!--  -->
  
=== Fachliteratur ===
+
Die '''Kapitaleinsatzäquivalenz''' postuliert bei WPH-Edition (2018), Tz. A 230 den gleichen Kapitaleinsatz des [[Bewertungsobjekt|Bewertungs-]] und [[Vergleichsobjekt]]s. Deren Übereinstimmen liegt in der Natur der [[Kapitalwertmethode]] und stellt m.E. keine zusätzliche Äquivalenz dar. Bei Dörschell u.a. (2012), S. 11 wird der Begriff für die [[Arbeitseinsatzäquivalenz]] verwendet.
  
* Bachl (2015)
+
Die '''Wachstumsäquivalenz''' bezieht sich auf das Wachstums des [[Bewertungsobjekt]]es in der [[Fortführungsphase]]. Soweit dieses nicht dem nachhaltigen Branchenschnitt entspricht ist dies zu begründen.<ref>WPH-Edition (2018), Tz. A 225.</ref> Äquivalenzprinzipien stellen die Vergleichbarkeit des Bewertungsobjektes mit dem Vergleichsobjekt her, nicht jedoch mit Branchendurchschnitten.
* Dehmel/Hommel in Petersen u.a. (2013), S. 122ff
 
* Mandl / Rabel (1997), S. 75ff
 
* Moxter (1990)
 
* Wollny (2010), S. 94ff
 
  
<!--=== Judikatur ===
+
== Literatur ==
-->
+
<small> </small> <u> </u> <!-- -->
-->''siehe auch [[Liste der verwendeten Literatur]]
+
Bei den einzelnen Prinzipien angeführt.
  
 
=== Unterlage(n) ===
 
=== Unterlage(n) ===
  
* Hager: ''Äquivalenzprinzipien'', [[Datei:Äquivalenz.pdf]], Basisseminar BFA,
+
* Hager: ''Unsicherheit in der Unternehmensbewertung'', [[Datei:Unsicher.pdf]], Basisseminar FAÖ, Stand Okt. 2024;
 +
* Hager: ''Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung'', [[Datei:Grundsätze-UBW.pdf]], Stand Mai 2022;
 +
 
 +
''siehe auch -> [[Liste der verwendeten Literatur]]''
 +
<!-- [[Liste der verwendeten Gesetze und Erlässe]], [[Liste der verwendeten Abkürzungen und Symbole]], [[Liste der verwendeten Formeln]] -->
  
<!--=== Folien ===
+
<!-- == Weblinks == -->
 +
<small> </small> <u> </u> <!--  -->
 +
<!-- * [
 +
NN bei Wikipedia], abgefragt 20.2.2022;
 +
* [
 +
NN bei Gablers Wirtschaftslexikon], abgefragt 20.2.2022;
 +
-->
  
== Weblinks ==
 
-->
 
 
== Einzelnachweise==
 
== Einzelnachweise==
 
<references />
 
<references />
<!--[[Kategorie:Unternehmensbewertung]] -->
+
[[Kategorie:Unternehmensbewertung]]

Version vom 16. Oktober 2024, 03:39 Uhr

Unter Äquivalenzprinzipien versteht man jene Grundsätze die eingehalten werden müssen, damit das Bewertungsobjekt Unternehmen mit dem Vergleichsobjekt "sichere Anlage" verglichen werden können. Sie zählen zu den Grundsätzen ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung.

Vergleichsobjekt

Bewerten heißt vergleichen.[1] 

Als Alternative ist stets die bestmögliche Verwendung anzusetzen.[2] Als Alternativanlagen stehen dem Anteilseigner grundsätzlich Konsum Tilgung privater Kredite, andere Investitionen sowie eine Kombination dieser Alternativen offen. Aus Gründen der Vereinfachung und Praktikabilität wird in der modernen Finanzierungstheorie die Rendite einer Investitionsalternative herangezogen.[3]

Bei Anwendung der Risikozuschlagsmethode verwendet man bei den Diskontierungsverfahren (Ertragswert- und DCF-Verfahren) den Zinssatz einer sicheren Anlage (Basiszinssatz) adaptiert um einen Risikozuschlag.

Arten der Äquivalenzprinzipien

Trotz der zentralen Bedeutung der Äquivalenzprinzipien werden diese in den Fachgutachten nicht bei den Grundsätzen, sondern bei den einzelnen Variablen besprochen.

Neben den hier angeführten Prinzipien finden sich in der Literatur Grundsätze (siehe -> Sonstige Grundsätz, die keine Äquivalenzprinzipien darstellen), die m.E. jedoch nicht zu den Äquivalenzprinzipien zählen.

Laufzeitäquivalenz

siehe auch-> Basiszinssatz

Nach dem Prinzip der Laufzeitäquivalenz müssen Unternehmens- und Alternativerträge hinsichtlich ihrer Laufzeit vergleichbar sein.[4]

Damit dieses Prinzip gewährt ist, wird das einheitliche Engagement in ein Unternehmen in mehrere Nullkuponanleihen (entsprechend der Höhe der geplanten Ausschüttungen im betreffenden Jahr) zerlegt.[5]

Gem. KFS/BW 1 Rz. 98 geht man in der Unternehmensbewertung von einer unbegrenzten Unternehmensdauer aus. Da es keine Anleihen mit unendlicher Laufzeit gibt, wird ab dem 30. Jahr ein konstanter Zins unterstellt.[6]

Richtlinie:

  • KFS/BW 1 Rz. 104;
  • IDW S1 Rz. 117, 123;

Bücher:

  • Dörschell u.a. (2012), S. 11, 50 f;
  • Ihlau / Duscha (2019), S. 82;
  • Mandl / Rabel (1997), S. 75 f;
  • Petersen u.a. (2013), S. 122 ff;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 220 ff,376;
  • Wollny (2018), S. 129 ff;

Arbeitseinsatzäquivalenz

Arbeitseinsatzäquivalenz bedeutet, dass die Unternehmens- und Alternativerträge auch hinsichtlich des erforderlichen Arbeitseinsatzes vergleichbar sein müssen.[7]

Ist die Vergleichbarkeit hinsichtlich des Arbeitseinsatzes nicht gegeben, müssen entsprechende Korrekturen vorgenommen werden. Soweit der Eigentümer in seinem Unternehmen mitarbeitet, muss hierfür ein angemessener Unternehmerlohn, in Entsprechung des Aufwandes für einen fremden Geschäftsführer, verrechnet werden.[8]

Richtlinie:

  • KFS/BW 1 Rz. 146;
  • IDW S1 Rz. 160;

Bücher:

  • Mandl / Rabel (1997), S. 76;
  • Petersen u.a. (2013), S. 127 f;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 230;
  • Wollny (2018), S. 135 ff;

Unterlage:

Verfügbarkeitsäquivalenz

Maßgeblich ist nicht der mögliche, sondern der tatsächlich beim Eigentümer ankommende Ertrag.[9]

Arten:

Besteuerungsäquivalenz

Das Prinzip der Besteuerungsäquivalenz bedeutet, dass für die Bewertung die Zuflüsse und die Alternativrendite entweder einheitlich in Vor- oder Nachsteuerbetrachtung ermittelt werden.

Grundsätzlich ist die Bewertung nach Unternehmenssteuern und persönlichen Ertragsteuern im Ertrag und im Diskontierungszinssatz vorzunehmen.[10] Vereinfachend kann die persönliche Ertragsteuer (KESt) weggelassen werden.[11]

Die Besteuerung ergibt sich aus den konkreten Verhältnissen des Bewertungsobjektes am Bewertungsstichtag in Verbindung mit der Rechtsform des Bewertungssubjektes. Rechtsformänderungen (des Bewertungsobjektes) sind zu berücksichtigen, wenn diese Änderungen zum Bewertungsstichtag zu erwarten sind, insbesondere wenn bereits Maßnahmen getroffen wurden, um diese Änderungen herbeizuführen.[12]

Im deutschen Fachgutachten IDW S1 wird zwischen einer unmittelbaren Typisierung der Einkommensteuer, d.h. einer Bewertung unter Berücksichtigung der Einkommensteuer[13] (bei gesetzlichen und vertraglichen Bewertungsanlässen anzuwenden) und einer mittelbaren Typisierung, d.h. einer Bewertung ohne Berücksichtigung der Einkommensteuer (bei Bestimmung des Kaufpreises, Fairness Opinion) unterschieden.[14]

International ist eine Bewertung vor persönlichen Ertragsteuern üblich.[15] Zur Vereinfachung in Österreich vgl. Hager (2014), S. 1127.

Richtlinie:

  • KFS/BW 1 Rz. 83 ff;
  • IDW S1 Rz. 28, 30;

Bücher:

  • Dörschell u.a. (2012), S. 12;
  • Ihlau / Duscha (2019), S. 83;
  • Mandl / Rabel (1997), S. 77;
  • Petersen u.a. (2013), S. 128 ff;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 231 f, 344;
  • Wollny (2018), S. 137 f;

Ausschüttungsäquivalenz

Sofern man nicht von einer Vollausschüttung ausgeht, wie z.B. beim Ertragswertverfahren, muss man bei der Planung Annahmen treffen um die Ausschüttungsäquivalenz sicher zu stellen. Dazu sind Annahmen über die interne Verzinsung (d.h. die zu erwartende Rentabilität) und Vorsorge gegen Doppelzählungen zu treffen.[16] Nach IDW S1 Rz. 37 ist bei den thesaurierten Beträgen eine kapitalwertneutrale Veranlagung zu unterstellen.

Richtlinie:

  • IDW S1 Rz. 37;

Bücher:

  • Petersen u.a. (2013), S. 129 f;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 233;
  • Wollny (2018), S. 142 ff;

Geldwertäquivalenz (Kaufkraftäquivalenz)

Die Geldwertänderung (Inflation bzw. Deflation) ist sowohl hinsichtlich der Unternehmens- als auch der Alternativerträge zu beachten. Die Planung kann real (auf Basis des aktuellen Preisniveaus ohne Berücksichtigung künftiger Inflation) oder nominell (unter Berücksichtigung künftiger Inflation) erfolgen, beide führen zum selben Ergebnis.

Richtlinie:

  • KFS/BW 1 Rz. 57;
  • IDW S1 Rz. 98, 114;

Bücher:

  • Dörschell u.a. (2012), S. 12, 313 f;
  • Ihlau / Duscha (2019), S. 82;
  • Mandl / Rabel (1997), S. 77;
  • Petersen u.a. (2013), S. 132 ff;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 223;
  • Wollny (2018), S. 153 ff;

Unterlage:

Währungsäquivalenz

Sofern die Bewertung einen anderen Währungsraum betrifft, muss das Wechselkursrisiko (Risiko einer Änderung eines Wechselkurses) berücksichtigt werden. Die Währungsäquivalenz ist ein Ausfluss aus der Kaufkraftäquivalenz.

Bücher:

  • Dörschell u.a. (2012), S. 11, 342;
  • Ihlau / Duscha (2019), S. 81 f;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 224, 450;
  • Wollny (2018), S. 154 f;

Risikoäquivalenz (Unsicherheitsäquivalenz)

Unternehmens- und Alternativerträge müssen die gleiche Unsicherheitsdimension aufweisen. Da davon in der Realität nicht ausgegangen werden kann, sind entsprechende Korrekturen vorzunehmen: (Sicherheitsäquivalenzmethode und Risikozuschlagsmethode).

Richtlinie:

  • IDW S1 Rz. 114;

Bücher:

  • Dörschell u.a. (2012), S. 12 f;
  • Ihlau / Duscha (2019), S. 82;
  • Mandl / Rabel (1997), S. 77 f;
  • Petersen u.a. (2013), S. 134 f;
  • WPH-Edition (2018), Tz. A 215 ff, 331;
  • Wollny (2018), S. 126 ff;

Unterlage:

  • Hager: Unsicherheit in der Unternehmensbewertung, Datei:Unsicher.pdf, Basisseminar BFA, Stand Oktober 2015;

Haltedaueräquivalenz

Veräußerungsgewinne der Anteile an Kapitalgesellschaften waren lange Zeit nicht steuerbar. Seit 2009 sind sie in Deutschland steuerpflichtig, in Österreich seit 2011.

Haltedaueräquivalenz bedeutet, dass sowohl beim Bewertungsobjekt als auch bei der [[Vergleichsobjekt|Alternativanlage] grundsätzlich äquivalente Annahmen zur Haltedauer für die Bestimmung der Besteuerung des Veräußerungsgewinnes getroffen werden müssen.

Bücher:

  • WPH-Edition (2018), Tz. A 234;
  • Wollny (2018), S. 155 ff;

Sonstige Grundsätz, die keine Äquivalenzprinzipien darstellen

Die Kapitaleinsatzäquivalenz postuliert bei WPH-Edition (2018), Tz. A 230 den gleichen Kapitaleinsatz des Bewertungs- und Vergleichsobjekts. Deren Übereinstimmen liegt in der Natur der Kapitalwertmethode und stellt m.E. keine zusätzliche Äquivalenz dar. Bei Dörschell u.a. (2012), S. 11 wird der Begriff für die Arbeitseinsatzäquivalenz verwendet.

Die Wachstumsäquivalenz bezieht sich auf das Wachstums des Bewertungsobjektes in der Fortführungsphase. Soweit dieses nicht dem nachhaltigen Branchenschnitt entspricht ist dies zu begründen.[17] Äquivalenzprinzipien stellen die Vergleichbarkeit des Bewertungsobjektes mit dem Vergleichsobjekt her, nicht jedoch mit Branchendurchschnitten.

Literatur

Bei den einzelnen Prinzipien angeführt.

Unterlage(n)

siehe auch -> Liste der verwendeten Literatur

Einzelnachweise

  1. Moxter (1990), S. 123.
  2. Vgl. Moxter (1990), S. 9.
  3. Vgl. WP-Handbuch II (2014), Tz. A 306.
  4. Vgl. Mandl / Rabel (1997), S. 75.
  5. Vgl. Dehmel/Hommel in Petersen u.a. (2013), S. 123.
  6. Vgl. Aschauer / Purtscher (2011), S. 170.
  7. Mandl / Rabel (1997), S. 76.
  8. Details vgl. Wollny (2018), S. 135 ff und KFS/BW 1 Rz. 146.
  9. Vgl. Mandl / Rabel (1997), S. 77.
  10. Vgl. KFS/BW 1 Rz. 83.
  11. Vgl. KFS/BW 1 Rz. 84 hinsichtlich Kapitalgesellschaften bzw. KFS/BW 1 Rz. 86 hinsichtlich EU und Personengesellschaften.
  12. Vgl. KFS/BW 1 Rz. 83.
  13. Lt. Dehmel/Hommel in Petersen u.a. (2013), S. 130: 26,375%.
  14. Vgl. Wollny (2018), S. 141.
  15. Vgl. Wollny (2018), S. 141 und die dort angeführte Literatur.
  16. Vgl. IDW S1 (2000) Rz. 44.
  17. WPH-Edition (2018), Tz. A 225.